17.08.2018 – Pors Péron und Plage de la Baie des Trépassés

Der Wecker klingelte exakt um 8 Uhr, als ob wir ihn gestellt hätten. Clara hat sich gestern Abend auf Papas Seite gerollt und so musste er heute in der Mitte schlafen. So konnten Mama und Papa auch mal wieder etwas kuscheln. Miri und Clara wollten noch etwas schlafen und so stand Benny auf und wollte etwas bloggen. Keinen Paragraphen fertig getippt, schon hörte er Clara aus dem Bus. Er konnte nicht widerstehen und ging wieder zurück ans Bett. „Wen hör ich denn da?“ fragte er. Wie immer keine Antwort und erstmal Ablehnung. Als er dann aber fragte, ob Clara Hunger hat, bejahte sie. Dann fragte er sie, ob sie zusammen Croissants und Baguette abholen gehen sollen, die er gestern Abend bestellt hatte. Das fand sie sehr spannend und schon war sie in Papas Armen. Aber erstmal musste sie etwas anziehen. Also Pampers aus, Hose und T-Shirt an, los gings. Papa mit Tochter auf dem Arm liefen los zur Rezeption um die Ecke. Dort gabs dann die Backwaren. Es waren zwei megagroße Baguette, wer sollte die essen? Noch drei Croissants dabei und ab zurück. Mama war gerade fertig mit anziehen, da konnten wir den Tisch decken, Kaffee kochen und frühstücken. Clara wollte ihr Brot natürlich wieder mit Schokolade, was sonst. Mama war zwar nicht begeistert und sagte in jedem zweiten Satz, „nach dem Urlaub gibts das nicht mehr“ aber wenn man das überstanden hat, konnte man der braunen Masse fröhnen. Clara schaffte ihr Croissant nicht ganz, das teilten sich die Eltern dann später noch. Ein Baguette nahmen wir mit auf die Radtour, die uns heute bevorstand. Benny schmierte es dazu mit Butter und Käse. Eine Seite wurde zusätzlich mit Salami belegt, die andere mit Lyoner. Gurkenscheiben rundeten das ganze dann ab. Man konnte es in ca. drei 20 cm große Stücke schneiden, die wir in Folie einpackten. Bis wir dann alles gepackt hatten, also Räder fertig, Hänger dran, Sachen für den Strand gepackt usw., verging irgendwie super viel Zeit. Um 11 Uhr konnten wir dann aber los. Wir fragten an der Rezeption, ob es noch einen Radweg zu dem Strand gibt, wo wir hinwollten, aber leider nicht. So mussten wir zum westlichsten Zipfel über die D7 fahren, eine Außerortsstrecke. Das war nicht wirklich cool, die Autos rasten teilweise ziemlich schnell an uns vorbei und wir fragten uns, ob das so eine clevere Idee war. Aber wir überlebten es, sonst wären diese Zeilen wohl nie geschrieben worden. Eine gute Stunde und knapp 20 km später kamen wir an. Der Ausblick war wie immer traumhaft. Es ähnelte ziemlich Cornwall, aber irgendwie war es nicht ganz so schön. Zuerst hatten wir uns noch ein bissel verfahren, wir kamen irgendwie zuerst rechts am Strand auf einer Klippe raus. Das bescherte uns aber noch einen tollen Blick auf den Plage de la Baie des Trépassés, den wir gleich anfuhren. Wieder die Straße zurück, einen kleinen Berg hinab und schon waren wir da. Clara war unterwegs eingeschlafen und wurde gar nicht wach. Vermutlich hatte sie viel zu wenig gepennt und war ziemlich groggi. Wir ließen sie noch so lange schlafen, bis sie wach wurde. Das war etwa eine viertel Stunde später. Als sie wach wurde, war sie erst etwas grätzig, das legte sich aber schnell, als Papa ihr erzählte, dass sie am Meer sind und es da ganz viel Sand gab. Auf die Frage hin, ob sie sich das mal mit ihm anschauen möchte, gab es ein deutliches „Ja“ mit einem breiten Lächeln. Papa hob sie auf die Arme und sie schauten aufs Meer. Es war auch relativ windig und Clara kuschelte sich an Papa. Miri schob schon mal ihr Rad samt Anhänger etwas den Strand entlang. Das war nicht so einfach, zwischen Strand und Land war Kies. Clara und Papa verweilten noch 5 Minuten, dann vermisste Clara ihre Mama und somit sind dann Papa mit Clara auf dem Arm und dem Fahrrad zu ihr. Wir bauten unsere Strandmuschel auf und haben dann erstmal was gegessen. Es gab das Riesenbaguette. Aber plötzlich war das nicht mehr so riesig, weil unser Hunger noch riesiger war. Wir verdrückten die Teile. Clara schaffte sogar so ein halbes Teil, den Rest haben sich dann noch die Eltern reingedrückt. Als Dessert gab es noch eine Banane. Dann gings aber los. Clara hat ihren Neoprenanzug angezogen, Miri cremte sie noch ein und bepackt mit ihren Sandspielsachen ging sie dann mit Benny Richtung Meer. Miri blieb in der Strandmuschel zurück und relaxte etwas. Auf dem Weg zum Meer kamen wir an einem großen Felsen vorbei, der durch die Ebbe freigelegt wurde. Eigentlich waren es mehrere Felsen, Sie waren von unzähligen Muscheln bewachsen und auch etliche Schnecken krochen darauf rum. Clara fing an mit ihrem Sandspielzeug zu spielen. Erst gab es Eis für den Papa, dann backte sie Kuchen. Es war schön sie so glücklich zu sehen. Nach einer Weile kam auch Miri dazu und machte ein paar Fotos. Als Benny einen Algenbewuchs mit den Fingern anhob, bekam Clara die Krise: „Papa, nicht so machen!“ sagte sie. Sie hatte entweder selbst davor Angst oder wollte nicht, dass Benny sich weh tut. Benny ging dann noch weiter Richtung Meer, bis er es erreichte. Clara wollte natürlich direkt mit und er nahm sie auf den Arm. Dort angekommen musste Benny feststellen, dass das Wasser arschkalt war. Clara wollte dann aber auch mal rein ins Wasser und fing direkt an lauthals zu lachen, als sie mit dem Wasser in Berührung kam. Die Wellen taten ihr übriges, immer wenn eine Welle kam, rannte sie davon. Das war für sie ein lustiges Spiel und sie strahlte einfach nur übers ganze Gesicht. Mehr wollte man als Eltern gar nicht. Miri war natürlich auch mitgekommen und schoss noch ein paar Fotos. Clara waren die Wellen aber eigentlich zu schnell und sie wollte immer zu Papa auf den Arm. Das war aber irgendwie doof, weil sie an den Füßen und Beinen nass war und somit saukalt war am Bauch von Benny. Daher erfand er ein anderes Spiel. Immer wenn eine Welle kam, hob er Clara an den Armen etwas hoch, damit die Welle unter Clara hindurch konnte. Das machte ihr dermaßen viel Spaß, dass die beiden dort fast eine Stunde lang verbrachten. Im Laufe der Zeit hatte man sich auch an das kalte Wasser gewöhnt. Miri ist noch mal in die Strandmuschel gegangen. Wir hatten dort unsere Wertsachen, wie auch die Räder. Da sollte man schon mal ein Auge draufhaben. Als Papa und Tochter dann auch wieder an die Decke kamen, war es schon nach 3 Uhr. Miri schlug vor, noch ein Eis essen zu gehen. Es gab direkt am Strand eine Glacerie. Einverstanden. Wir packten alles zusammen, ließen die Räder aber noch im Gras liegen. Sie waren dort ja angekettet. Nur den Anhänger haben wir mitgenommen. Als wir allerdings ankamen, sahen wir, dass zwei Kugeln Eis 5,20€ kosteten und 3 Kugeln 7,50€. Das fanden wir dann doch etwas unverschämt und haben dann kurzerhand beschlossen das ganze zu vertagen bis wir wieder auf dem Campingplatz waren. Die Mädels sind noch mal auf Toilette, dann haben wir die Heimreise angetreten. Es war jetzt schon 4 Uhr. Wir brauchten etwa 1h zurück. Clara ist natürlich eingeschlafen unterwegs und hatte dann somit von 4 bis 5 Uhr einen zweiten Mittagsschlaf gemacht. Das wars dann wohl mit früh schlafengehen. Nach insgesamt 42,77km kamen wir dann am Campingplatz an. Benny hatte leichte Kopfschmerzen und bat um eine Auszeit. Miri ging mit Clara zur Rezeption, wo sie dann ein Rieseneis bekam. Miri hatte auch keine wirkliche Lust auf Eis und somit verzichtete sie, wie Benny auch. Gegen 6 Uhr haben wir dann den Grill angeworfen. Es gab Süßkartoffeln vom Grill, einen gewärmten Burger. Dazu gab es noch den Reissalat von gestern und Aufbackbrötchen, die wir ebenfalls im Grill zubereiteten. Allen schmeckte es wieder vorzüglich. Clara probierte sogar ein Stückchen vom Rinderspieß, allerdings konnte sie es nicht kauen, obwohl es ziemlich klein war. Somit hat sie es wieder auf den Teller zurückgegessen. Nach dem Essen haben wir dann noch gespült, das ging dank des Spülbeckens auf dem Campingplatzes recht schnell. Um 20 vor 8 beschloss Miri mit Clara mal noch den Pool auszuprobieren. Dieser hatte allerdings nur bis 8 Uhr geöffnet und sie wurden dann um kurz nach 8 „rausgeworfen“. Das hat Clara sowas von gar nicht verstanden, warum sie da jetzt raus sollte. Sie brüllte den ganzen Campingplatz nieder – es war echt sau laut. Als sie sich noch mal beruhigt hatte, haben Miri und Benny sie dann gebadet. Es gab dazu in der Frauendusche eine Kabine mit einer Babybadewanne drin. Sehr komfortabel. Clara wollte auch fast nicht mehr raus. Die Eltern zogen sie an und dann ging Benny mit Clara zum Camper zurück während Mama Miri ebenfalls duschte. In der Zwischenzeit wollte Clara wieder mit ihrem Puky—Wutsch fahren. Sie fragte zärtlich „Papa, passt du auf mich auf?“. Da konnte er nicht widerstehen und leistete Clara beim Cruisen Gesellschaft. Als Miri dann soweit war, hat sie wieder übernommen und auch Papa konnte duschen. Im übrigen waren die Duschen sehr sauber und es kam auch ordentlich warmes Wasser aus der Anlage. Das war sehr erfreulich. Als dann Familie Meyer mal wieder gereinigt war, brachte Miri Clara ins Bett und Benny hatte etwas Zeit zum bloggen. Als Miri wieder kam, killten die beiden noch ein Panaché und berieten sich kurz, wo es denn morgen hingehen sollte. Aus dem „kurz“ wurde dann 1 Uhr nachts. Zumindest haben sie jetzt einen Plan und können beruhigt schlafen gehen. Eines gibt es übrigens auch noch zu erwähnen. Aufgrund der Tatsache, dass wir den ersten Platz hatten, haben wir wirklich jedes Auto mitgenommen. Das war äußerst nervig beim Frühstück. Neben dem Lärm, den man hätte noch verkraften können, waren auch Autos/Wohnmobile dabei, die abartig gestunken haben. Sau geil beim Essen Dieselabgase einzuatmen. Ansonsten war der Platz ganz ok.