20.08.2018 – Saumur

Wir waren wieder an der Loire, diesmal auf einem netten Stellplatz an einem parkähnlichen Waldstück angekommen. Wir waren die einzigen Camper dort, aber das passte uns ja immer gut. Da es gestern Abend ziemlich spät geworden war, schliefen wir fast bis halb 10 Uhr. Miri schaute sich mit Clara erst einmal die Umgebung an, bevor es Frühstück gab. Es gab außer einigen Picknickbänken und -tischen sogar einen Spielplatz hier, leider war der aus Sicherheitsgründen abgesperrt. Clara war ein bisschen traurig, aber kurz darauf kam die Müllabfuhr und entleerte die großen Container, das war ziemlich spannend. Der Müllmann stieg aus und lenkte den Arm des Müllautos mittels einer Fernbedienung und man konnte auch erkennen, wie sich die Container nach unten hin öffneten und der Müll herausfiel. Nach dem Frühstück entdeckten sie dann noch einige weiße Tauben und Hühner, die in einem angrenzenden Garten gehalten wurden. Clara war sehr an allen Details interessiert (was die Hühner essen, dass sie Füße haben etc.). Wir fuhren dann noch nach Saumur und schauten uns (von außen, der Eintritt lohnt sich im Moment nicht so richtig für uns) das dortige Schloss an. Es thronte etwas oberhalb der Loire und man hatte eine schöne Aussicht. Clara turnte noch auf den Bänken eines (modernen) Amphitheaters herum und pflückte Blumen. Sie macht wirklich aus jedem Ort das Beste. Wir schlenderten noch einige Zeit herum, aber leider fanden wir nichts richtig spannendes mehr. Clara wollte auch heute partout nicht in den Fahrradanhänger und stattdessen lieber in den Buggy, was das herumkommen beschwerlicher machte. Außerdem führte es dazu, dass sie keinen Mittagsschlaf machte. Irgendwann trieb uns der Hunger wieder zum Camper und wir fuhren noch mal zu unserem Stellplatz, wo wir unter den Bäumen unser Grillzeugs und ein paar Reste vernichteten. Es war dann mittlerweile schon kurz vor 17 Uhr und irgendwie ergriff uns noch der Eis-Hunger. Wir fanden heraus, dass die nächste Eisdiele in Saumur war, also fuhren wir wieder zurück. Es waren zum Glück nur 10 km. Clara war mittlerweile verständlicherweise totmüde und es war echt schwer sie wach zu halten. Selbst der Gedanke an das Eis hielt sie nicht mehr ausreichend bei Stange. Wir fanden erst auch keinen geeigneten Parkplatz in der Nähe, so dass wir dann irgendwann beschlossen, dass Miri und Clara schon mal aussteigen sollten und dann bei der Eisdiele der Treffpunkt mit Benny sein sollte, sobald der einen Parkplatz gefunden hatte. Gesagt getan, Clara war auch trotz ihres Tiefs guter Dinge und ging den Weg zur Eisdiele selbst, ihren Teddy immer fest an sich gedrückt. Benny fand dann bei der École de Cavallerie einen Parkplatz. Er ging direkt zur Eisdiele aber fand die Mädels nicht. Er hätte erwartet, dass er zu spät ist aber die Mädels waren scheinbar noch langsamer. Ok, dann halt noch kurz warten. Die Eisdiele selbst machte in 30 Minuten zu, so dass das Warten doch etwas stressig wurde. Wo waren sie nur. Dann kamen sie aber irgendwann um die Ecke. In der Eisdiele gab es dann – etwas anders als wir erwartet hatten – keine klassischen Eisbecher, sondern diverse Eissorten zum aussuchen, die wir dann in einem Eisglas serviert bekamen. Clara nahm Erdbeere und Pistazie (grün!), Benny Kaffee und Karamell und Miri Pfirsich und Himbeere. Das Eis war wirklich super, man hatte ein tolles Geschmackserlebnis und der Preis von 2,20 € war echt gerechtfertigt. Als wir dann wieder draußen waren, erregte ein Karrussell Claras Aufmerksamkeit. Die Betreiber waren schon am Zusammenräumen, machten aber natürlich gern noch eine Runde und Clara suchte sich einen Löwen aus. Sie war zwar etwas angespannt, aber schaute doch ganz zufrieden. Bis die Betreiberin dann noch ein bisschen Adventure machen wollte und den Löwen in die Luft steigen ließ. Das war zuviel des Guten, unsere Maus bekam Angst und wollte schnellstmöglich raus. Sie beruhigte sich dann aber schnell und der angeschlossene Los-Stand mit Enten zum Angeln, womit man dann irgendeinen Schund gewinnen konnte, wurde sehr interessant. Wir bekamen sie aber irgendwann losgeeist und hatten auf unserem Rückweg noch ziemlich viel Spaß mit Hüpfen und bei Papa auf den Schultern reiten und Quatsch machen. Am Camper angekommen, fiel uns dann noch ein, dass wir heute noch nicht gespült hatten. Also erledigten wir das noch, denn sonst hätten wir kein Geschirr mehr gehabt. Clara half auch beim Abtrocknen, sie war jetzt wieder richtig fit. Als wir dann endlich loskamen, dauerte es tatsächlich noch eine Zeit lang, bis sie einschlief (ca. 21 Uhr) – wer hätte das gedacht. Wir machten uns auf in Richtung Orléans, wo wir noch einmal was mit Bezug zur Loire machen wollten. Nach gut 200 km kamen wir an und waren dann auch wieder in einer anderen Region, nämlich der Region Centre-Val-De-La-Loire. Die Heimat rückte immer näher.