15.08.2019 – Zweiter Tag in Köln

Clara erwachte so gegen 8 Uhr, nachdem Miri um 7:20 Uhr noch das Fenster geschlossen hatte, da die Papageien draußen so laut kreischten (wirklich wahr!). Sie sprang direkt raus aus dem Schlafzimmer zu Oma und Opa zum Spielen, so dass wir noch ein paar Minuten Ruhe genießen konnten. Die freuten sich sehr – Jawoll, endlich aufstehen. Wir planten heute alle zusammen nach dem Mittagessen in den Zoo zu gehen. Der Vormittag verging wie im Flug mit Spielen. Wir wechselten uns ein bisschen ab, zuerst war Regine dran, dann spielte Benny mit Clara, sie machten z.B. ein großes Puzzle mit vielen Teilen und hatten jede Menge Spaß. Benny wunderte sich danach, dass es schon über eine Stunde später war. Wir aßen relativ früh zu Mittag (Reis mit Lauchsoße), da wir ja noch in den Zoo wollten. Wir fuhren zu Claras Freude mit der Straßenbahn hin, teilweise sogar unter der Erde. Das war ihr immer noch nicht ganz geheuer, allerdings hatte sie schon wesentlich weniger Angst als noch vor einiger Zeit. Wir hatten uns diesmal vorgenommen, zuerst in den Aquariumsbereich zu gehen, da wir und auch Miris Eltern den bisher bei jedem Zoobesuch verpasst hatten, da der eigentliche Zoo immer schon so anstrengend gewesen war und dann niemand mehr Lust darauf gehabt hatte. Also machten wir es heute anders herum. Aufhänger dazu war, dass es eigentlich regnen sollte heute, aber was soll man sagen? Die Sonne schien brennend heiß – zumindest des öfteren. Es gab viele Aquarien zu den Fischen im Rhein, aber natürlich hauptsächlich bunte tropische Fische. Clara war am meisten von den Neons begeistert. Wir amüsierten uns auch eine ganze Zeit lang über eine Hand, die von oben in einem Aquarium in den Pflanzen herumwülte und dort irgendwelche Arbeiten vornahm. Dann ging es weiter zu den Amphibien. Dort war das Klima ziemlich übel und wir hielten es nicht lange aus. Die Schlangen waren aber schon toll und auch ein Leguan, der immer wieder mit der Zunge an die Scheibe züngelte, was Clara gleichzeitig erschreckte und faszinierte. Da wir es alle wegen des Klimas ziemlich anstrengend fanden, beeilten wir uns in den Insektenbereich zu kommen. Dort konnte man neben einigen eher ekligen Gesellen Blattschneideameisen bei ihrem Werk beobachten. Sie liefen von einer Kiste, wo die Blätter bereitlagen, über zwei Tunnel in eine andere Kiste, wo sich der Bau befand. Clara schaute sich mit Opa Holger zusammen alles genau an. Dann gingen wir raus, und da es noch relativ früh war und das Wetter auch mitspielte, wechselten wir in den offiziellen Zoobereich, wo Oma Regine einen Bollerwagen mietete. Das war vermutlich eine ziemlich gute Idee, denn Clara war relativ müde und wir ganz froh sie nicht die ganze Zeit tragen zu müssen. Wir legten dann aber erst mal eine Trinkpause im Zoocafe ein, das war ziemlich nötig. Dann spazierten wir gemütlich durch den Zoo. Das Highlight für Clara war vermutlich das Nashorn, das auf Markierungsrunde durch das Gehege in alle Ecken Pipi verspritzte. Das geschah aber nicht auf normale Art und Weise, sondern das Pipi spritzte von der Nashorndame waagrecht mit ordentlich Druck nach hinten, einmal auch direkt an die Scheibe, vor der wir standen und es um ein Haar Opa Holger erwischt hätte. Clara wollte noch sehr lange weiter schauen und war nicht von dem Nashorngehege wegzubewegen, zu unserem Glück ging das Nashorn irgendwann in sein Haus und wart nicht mehr gesehen. Dann schauten wir die Giraffen an, wo eine uns vorführte, wie es aussieht, wenn Giraffen vom Boden fressen oder trinken, indem sie die Beine weit auseinander stellte, so dass man sich wirklich Sorgen machte, dass etwas brach. Dann steuerten wir den Affenfelsen mit den Pavianen an. Wir fanden dort eine Bank, wo wir dem Treiben zuschauen konnten. Clara beobachtete genau was diese taten, z.B. gruben welche im Sand und sie sah (oder erinnerte sich vom Affenberg Salem her daran), dass diese Hände wie wir haben, nur dass die von den Affen schwarz sind. Plötzlich kamen ein paar Tropfen vom Himmel herab und wir gingen weiter. Wir wollten auch auf jeden Fall noch die Elefanten und die Menschenaffen anschauen und die Zeit war schon recht fortgeschritten. Die Elefanten kamen etwas weiter vorne auf unserem Weg, im Haus (uns zog es aufgrund eines Regenschauers nach drinnen) war eine Mutter mit Kalb am Fressen. Sie entnahmen aus einem Behälter mit ihrem Rüssel Heu und stopften es in den Mund. Clara registrierte auch hier wieder genau, was und wie sie das taten. Wir merkten aber auch, dass sie immer müder wurde, deshalb schauten wir nur noch, dass wir die Affen besuchten und dann schnellstmöglich den Heimweg antraten. Bei den Menschenaffen gab es noch ein Highlight, das war ein kleiner 6 Monate alter Orang Utan, der ziemlich nah an der Scheibe durch die Seile turnte und äußerst niedlich war. Dann beeilten wir uns aber zum Ausgang zu kommen. Miris Eltern erwarteten auch noch eine Getränkelieferung und es regnete stärker, also zwei Gründe um heimzugehen. Clara musste dann natürlich ihren geliebten (aber eben auch nur geliehenen) Bollerwagen abgeben, außerdem wurde ihr am Ausgang bei dem Eisstand noch klar, dass sie heute kein Eis bekommen hatte, was sie äußerst unglücklich werden ließ. Mirjam schleppte sie mit letzter Kraft zur Straßenbahnhaltestelle, denn bei ihr hatten sich mittlerweile Kopfschmerzen eingestellt. In der Straßenbahn wurde Claras Stimmung dann aber wieder etwas besser und irgendwie schafften wir den Heimweg. Dort angekommen, musste sich Mirjam erst mal hinlegen. Es gab dann Abendessen, dabei ging es ihr wieder etwas besser, allerdings wurde es danach wieder schlimmer und sie konnte eigentlich nur noch liegen. Clara war wieder äußerst fit und munter und ließ sich bereitwillig von den anderen versorgen. Oma Regine bot dann noch ein Bad an, was sie auch gut fand. Leider gab es dann ausgerechnet kein warmes Wasser mehr, so dass Oma und Opa auf dem Herd was wärmten, so dass das mit dem Bad doch noch klappte. Mirjam hatte sich derweil ins Schlafzimmer verzogen und hoffte einfach nur, nicht brechen zu müssen.

Benny hat abends noch eine Geschichte von einem Hasen in der Schokoladenfabrik vorgelesen. Clara wollte danach noch nicht schlafen „Ich bin nicht müde“ sagte sie ein paar Mal trotzig. Clara sagte, sie wolle jetzt richtige Schokolade essen. Da erwiderte ihr Papa, dass er ihr morgen früh aus dem Camper Schokolade holen geht und ihr diese ins Müsli machte. „Nein, jetzt!“ sagte sie. Papa erwiderte ganz liebevoll „Das geht jetzt nicht. Aber morgen mache ich das sehr gerne für dich! OK?“. Sie schien kurz darüber nachzudenken, dann war sie keine Minute später eingeschlafen. Miri stand dann noch auf, um sich fertig zu machen und ging dann im Grunde direkt ins Bett. Benny verbrachte den restlichen Abend mit Miris Eltern und man glaubt es nicht, es wurde fast 2 Uhr, bis sie schlafen gingen. Sie hatten sich wohl viel zu erzählen, was wir aber nicht unbedingt hier festhalten wollen. Es war jedenfalls sehr kurzweilig und nach gefühlten Jahren der Redeabstinenz in Köln auch mal wieder nötig.