Wir erwachten gegen halb 9. Mirjams Kopfschmerzen waren gottseidank fast komplett verschwunden. Clara schmiss die Großeltern aus dem Bett und startete direkt mit Oma durch. Wir munschten noch etwas und erhoben uns dann auch. Nach dem Frühstück stand erst mal eine Dusche an, da das warme Wasser ja wieder da war, war das auch kein Problem. Dann ging es auch so langsam aber sicher ans erneute Packen und verabschieden. Clara war von Oma schon gut auf den Abschied vorbereitet worden und freute sich außerdem auf Henry, so dass sich die Trauer dieses Mal in Grenzen hielt. Gegen 11:15 Uhr waren wir dann in Richtung Aachen unterwegs. Clara machte noch ein Nickerchen bis wir dort ankamen. Wir fanden einen Parkplatz und wurden auch von Biggi schon erwartet. Dann gingen wir erst mal hoch dem Rest der Familie Hallo sagen. Henry war schon ein richtiger Brummer mit seinem halben Jahr. Wir verabschiedeten uns dann nach einiger Zeit noch mal von Tobi und gingen mit Biggi und Henry im Kinderwagen zur Bushaltestelle. Wir wollten nach Aachen fahren und dort was essen und ein bisschen die Stadt besichtigen. Der erste Bus kam nicht und wir mussten insgesamt über eine halbe Stunde warten, aber die Kids spielten zum Glück mit. Als wir dann in der City ankamen, beschlossen wir heute mal etwas gesünderes zu essen, da die letzten Tage so abartig fettig gewesen waren. Wir ließen uns also bei Dean & David nieder. Dort gab es jetzt nicht wirklich was kindertaugliches, aber Clara machte das beste aus ihrem Pfannkuchen mit Grillgemüse und Rucola. Wir Großen aßen alle drei einen Salat. Da es dabei nicht bleiben konnte, ging es anschließend in eine Eisdiele, wobei es für Benny und Miri hier auch einen „gesunden“ Joghurtbecher gab. Biggi machte dann noch einen Abstecher in den dm, Tobi war mittlerweile nachgekommen und quatschte mit Benny, sodass Miri und Clara noch ein bisschen Zeit zum Turnen auf einem benachbarten Klettergerüst hatten. Da Tobi noch nichts gegessen hatte, wollte er anschließend in einen Frittenladen. Benny entschied, ihm dabei Gesellschaft zu leisten und sie nahmen Henry mit. Die Mädels gingen zum Dom. Clara fand auf dem Weg noch einen Brunnen und wir zeigten ihr eine Miniaturversion des Doms. Diese hatte was von einem Puppenhaus und sollte später noch eine Rolle spielen. Aber erst mal gingen wir hinein. Clara wurde instruiert leise zu sprechen, was sie auch einwandfrei tat. Die Atmosphäre war aber auch entsprechend. Wir bewunderten die tollen bunten Glasfenster und die Marienfigur mit Jesus, die – wie Biggi uns erzählte – von einer speziellen Schneiderei in Aachen in regelmäßigen Abständen neue Gewänder geschneidert bekommt. Wieder draußen, spielte Clara noch ziemlich lange am Miniaturdom. Sie saß dort und verkaufte Biggi und mir die Türme. Es war ziemlich schwer sie wegzulocken. Biggi erinnerte sich dann noch an einen weiteren spannenden Brunnen, der in der Nähe war, bei dem es puppenähnliche Figuren gab, deren Gelenke beweglich waren. Diese gefielen Clara auch gut, aber es gab dann noch einen Teil mit verschiedenen Masken (mit leeren Augen), das fand sie sehr gruselig und war dann auch bereit zu den Männern zurückzukehren. Es war jetzt auch schon nicht mehr ganz früh, und – man mag es glauben oder nicht – wir hatten schon wieder Hunger. Benny hatte Tobi nur Gesellschaft geleistet und nichts gegessen, von daher konnte auch er sich wieder was reindrücken. Also bestellten wir uns diverse Pommesvariationen, Clara aß Pommes mit Currywurst, Benny aß Pommes mit thaistyle Fleischbällchen und Erdnusssoße und Miri Pommes mit Guacamole, Sour Cream und Tomaten. Es war alles sehr lecker und wir schauten gleich nach, ob es in Stuttgart auch so ein Frittenwerk gibt. Und tatsächlich, dort gab es auch eins. Wenn wir es in diesem Leben noch schaffen mal nach Stuttgart zu fahren (wir waren jetzt schon bald 2 Jahre in Mühlacker und noch nie in S, zumindest nicht in der Altstadt, nur zum Besuch von Freunden) wissen wir wo wir was gutes zu Essen bekommen. Clara kapitulierte irgendwann und wir ließen ihren Rest einpacken. Dann mussten wir auch langsam zum Bus, da der nächste sonst sehr viel später erst fahren würde. Tobi fuhr mit Henry schon mal vor. Auf dem Heimweg war der Bus zum Glück pünktlich. Wir wollten dann erst mal den Camper schlaffertig machen, Clara hatte keine Lust bei uns zu bleiben und ging mit Biggi hoch. Wir hatten allerdings einige Probleme, unser Babyphone zum Laufen zu bringen, da der Wechselrichter ständig auf Standby schaltete, da es zu wenig Strom verbrauchte. Das war ziemlich nervig, aber wir kriegten es nicht hin, den Automatikmodus abzuschalten. Warum braucht man eigentlich eine Bedienungsanleitung wenn das was darin steht nicht funktioniert? Das war sehr frustrierend. Irgendwann gaben wir mehr oder weniger auf, Clara war oben mittlerweile mit Tobi allein, da Biggi Henry hinlegte. Sie spielte mit der Fernbedienung der farbigen Lampe und hatte ziemlich viel Spaß. Das Umziehen und Zähneputzen gestaltete sich etwas schwierig, man merkte dass sie noch bei uns bleiben wollte. Biggi durfte die Zähne putzen und dann ging es irgendwann. Allerdings brauchte sie dann noch ziemlich lange zum Einschlafen, als wir schon im Camper lagen. Es war dann fast halb 11 als Mirjam hochkam. Wir hatten es erst mal noch mal versucht mit Babyphone, in der Hoffnung dass das parallel mit eingesteckte Fahhradakkuladegerät das Abschalten des Wandlers verhinderte. Allerdings war das nicht lange der Fall (die Akkus waren halt schon geladen), sodass Miri noch mal runtermusste und wir das ganze telefonisch regelten. Wir quatschten noch so eine Stunde über die alten und die neuen Zeiten und gingen dann in unsere separaten Schlafunterkünfte, wo wir direkt wegschlummerten.