21.08.2022 Ankunft Campingplatz Slowenien

Um halb 8 war Clara wach und das Rascheln ihres Schlafsacks beim hin- und herwälzen machte dann auch Nils wach. Aber das war auch ok, denn es war ja wirklich eine gute Uhrzeit. Wir kuschelten noch einige Zeit und hatten viel Spaß zusammen. Es war schön dass mal wieder alle im gleichen Bett wach wurden. Das hatten wir ja normalerweise nicht. Wir hatten gestern Abend noch Frühstück bestellt und mit dem Wirt 8:30 Uhr abgemacht (Früher wollte er nicht, da er auch ausschlafen wollte). Das passte alles gut. Irgendwann machten wir uns dann mal ans Anziehen. Als alle angezogen waren, nahm Benny Nils und Clara noch mal zu einem kurzen Kuh-Spaziergang mit, damit Miri das Frühstück für Nils vorbereiten konnte (Porridge mit Pfirsichen). Als sie fertig war, ging sie ihnen entgegen. Clara kam angerannt und berichtete, dass jetzt Pferde auf der Wiese standen statt Kühe und sie sogar ein Fohlen gesehen hatte. Miri war begeistert. Als wir in den Gasthof kamen, stand unser Frühstück schon bereit. Wir aßen von Holztellern, was Clara noch nicht kannte. Wir hatten einen Aufschnittteller mit diverser Wurst, Braten und Käse gerichtet bekommen, außerdem gab es Butter, Marmelade und weichgekochte Eier. Clara bekam einen Kakao und wir Kaffee. Wir ließen es uns schmecken. Später kamen noch die Belgier, mit denen wir uns auch noch gut auf Englisch unterhielten. Nils machte wieder die Windel voll. Miri ging also schon mal vor wickeln. Benny und Clara bezahlten noch und Clara bekam ihr Eis, das ihr der Wirt eigentlich schon gestern Abend geben wollte, das wir da aber noch abgelehnt hatten. Deshalb hatte er ihr das für nach dem Frühstück versprochen. Ok, es war ja Urlaub, da kann man auch mal ein Eis zum Frühstück essen! Bis Benny dann aber dort loskam, verging nochmal ordentlich Zeit, er wurde wirklich noch gut zugetextet über politische Themen. Er hatte zwischendurch das Gefühl, dass die Belgier sich ärgerten, da sie vermutlich auch zahlen und weg wollten. Die Vermutung ist aber, dass die Wirtsleute froh waren, wenn sie mal Gespräch hatten. Wenn die Gäste weg sind, wird es wahrscheinlich wieder sehr ruhig sein in dem Gasthaus. Wie dem auch sei. Gut gestärkt ging es dann jedenfalls los zu unserem eigentlichen Ziel in Slowenien. Erst mal mussten wir durch Österreich durch, also hieß es noch kurz anhalten und eine Vignette kaufen. Zuerst hatten wir noch Sorge dass Nils vor dem Halt einschlafen könnte, um dann vom Türen öffnen etc. wieder wach zu werden, aber wie sich herausstellte sollte er eine ganze Zeit nicht einschlafen. Stattdessen fing er irgendwann immer mehr an zu weinen, so dass wir nach einiger Zeit auf einen Parkplatz fuhren. Es war halb 12, vielleicht hatte er wieder Hunger. Also gab es noch mal was zu essen. Clara bekam auch noch ein Stück Brot mit Frischkäse und Miri und Benny gingen kurz aufs Klo, auch wenn es ein sau ekeliges Dixie war. Nils aß was, spielte kurz mit dem Bobbycar und war ganz glücklich. Jetzt würde er doch gut schlafen können – so hofften wir. Leider brüllte er auf der Weiterfahrt wieder ganz schön, er hatte wohl keine Lust mehr im Kindersitz zu sein und irgendwie fand er nicht in den Schlaf. Rauschen und Schnulli halfen gefühlt ziemlich lange nicht. Aber dann irgendwann hatte er (und wir) es geschafft und wir konnten etwas entspannter weiterfahren. Clara schlummerte auch noch ein und es war eine ganz gemütliche Fahrerei. Wir hatten nicht mehr so viel im Tank, also verglichen wir die Preise, da wir ja Österreich, Italien und Slowenien passieren würden. In Slowenien würde es am günstigsten sein. Dafür sollte der Rest noch reichen. Wir fuhren nach Italien rein, Nils wurde wieder wach und war immer noch sehr schlecht gelaunt. Miri versuchte ihn zu beruhigen und dadurch verpassten wir eine Abfahrt, da Miri die Navgation auf ihrem Handy anhatte. Na ja ärgerlich, aber dann fahren wir halt die nächste ab. Denkste! Auf einmal waren es knapp 40 km mehr auf der Strecke und eine gute halbe Stunde zusätzlich. Damit nicht genug, wir konnten wie gesagt nicht mehr abfahren, stattdessen fuhren wir in eine Mautstelle rein. Also mussten wir für den Umweg jetzt auch noch Geld bezahlen. Benny schlug vor, dass wir an der Mautstelle mal fragen, ob wir irgendwie umdrehen können. Miri stieg aus und fragte einen der Arbeiter verzweifelt um Hilfe. Der konnte natürlich nur Italienisch, wollte uns auch erst zur nächsten Ausfahrt in 16 km Entfernung schicken, aber dann fragte er einen Kollegen und wir durften tatsächlich eine Bauarbeiterstraße benutzen, die wir zum wenden verwenden konnten. Was ein Glück! Damit war es jetzt alles nicht ganz so schlimm wie zuerst befürchtet. So schafften wir es noch nach Bovec zum Tanken und tankten 90 l für 150€ statt 180€ in Deutschland. Fast normale Preise hier wie vor dem Ukrainekrieg. Als der Camper seinen Durst gelöscht hatte, fuhren wir zum Campingplatz „Camp Vodenca“. Dort meldeten wir uns an, es war gut dass wir reserviert hatten, denn der Campingplatz war voll. Nach einiger Zeit der Warterei kamen wir an die Reihe und wurden dann von einem Typ auf dem Moped zu unserem Platz geführt. Clara, Miri und Nils gingen zu Fuß und hatten etwas Mühe zu folgen, fanden dann aber glücklicherweise den Camper auf anhieb wieder. Wir hatten einen schönen Platz am Rand einer Wiese unter einigen Bäumen bekommen. Nachdem wir die Picknickdecke ausgebreitet hatten und die Kinder ein bisschen angekommen waren, wollten wir uns mal den Fluss, wegen dem wir in diese Gegend gekommen waren, anschauen. Unser Campingplatz war etwas oberhalb des Flusses und wir mussten durch einen anderen Campingplatz durch, um zu einer Hängebrücke und dem Fluss zu kommen. Clara und Benny zogen direkt die Schuhe aus und begaben sich ins Wasser, das sehr kühl (ca. 5°C) aber herrlich klar war. Nils wollte natürlich auch zum Wasser und planschen, Miri hatte ihre Mühe ihm das zu ermöglichen ohne dass er sich total nass machte. Miri zog dann auch noch die Schuhe aus und watete etwas durch das Wasser. Benny übernahm Nils und Miri konnte mit Clara noch ein kleines Steintürmchen bauen, von denen es hier schon einige gab. Danach machten wir uns wieder an den Aufstieg. Leider hatten wir Nils einfach auf dem Arm mitgenommen, da wir dachten dass es nicht sehr weit sein konnte, aber irgendwie war es dadurch dass es steil war anstrengender als gedacht. Wir schafften es aber gemeinsam. Danach machten wir uns ans Abendessen. Es gab die Reste von den Tagen davor, Nudelsalat, Brot und Porridge mit Pfirsichen. Anschließend ging Miri mit den Kids duschen, während Benny sich unserem Spülgeschirr annahm. Das Duschen gestaltete sich schwieriger als gedacht, da die Duschkabinen kleiner waren als angenommen. Miri wollte Nils im Maxicosi ablegen, wenn er geduscht war, um dann selbst duschen zu können. Da es so eng war, ging das nur schlecht. Clara musste sich ja auch noch irgendwie reinquetschen. Außerdem hatte Nils schon wieder die Windel voll. Das macht er im Moment auch 4-5 mal täglich und da er es hasst gewickelt zu werden ist das echt nicht spaßig. Irgendwie schafften die drei es aber, alle einigermaßen sauber zu werden. Benny hatte auch ganz schön viel zu spülen, es hatte sich ein bisschen was angesammelt. Dann ging es ans schlafen. Clara war ziemlich aufgedreht, Nils brauchte auch wieder ewig bei Miri zur Ruhe zu kommen. Clara hatte auch Probleme zu akzeptieren, dass das Vorlesen irgendwann ein Ende hatte und musste ein bisschen weinen. Irgendwann saßen wir dann aber zu zweit noch ein wenig am Tisch und genossen den Sternenhimmel. Dann wurde Nils wieder wach und brüllte. Miri ging rein und als er dann irgendwann wieder schlief, war Clara aufgestanden. Sie konnte nicht schlafen. Also saßen wir dann noch zu dritt da und schauten nach den Sternen und hofften, eine Sternschnuppe zu sehen mit Clara. Damit hatten wir kein Glück, aber es war trotzdem schön, denn Clara quatschte munter drauf los und erzählte alles mögliche. Sie ging mit Miri nach einer Weile noch zu einer anderen Stelle, wo man den Himmel besser sehen konnte. Dort sahen sie zwar keine Sternschnuppe aber die Milchstraße. Clara war begeistert, so begeistert, dass sie Papa das auch noch zeigen wollte und Miri wieder zu Nils musste. Es war wirklich ein sehr schöner Abend mit unserer Maus. Hoffentlich ist sie nicht so müde morgen und wir bereuen das alles wieder. Irgendwann beschlossen wir, dass wir jetzt alle schlafen gingen. Wir Erwachsenen mussten noch Zähne putzen und aufs Klo, dann fielen wir alle wie Steine ins Bett.