Heute Morgen wurden wir um kurz nach 8 wach und standen auf. Miri hatte Benny ne Nachricht geschickt, da wusste er, dass Nils auch wach war. Er stieg aus dem Zelt, öffnete den Bus und da saßen sie auf dem Bett. Miri zog den kleinen Mann gerade an. Clara hatte sich auch noch Schuhe angezogen und kam mit zu uns rüber. Benny nahm Nils zu sich und Miri konnte sich auch noch anziehen. Wir deckten den Tisch und haben erstmal gut gefrühstückt. Eigentlich wollten wir Müsli essen aber wir hatten noch das Wurzelbrot, das wir aus dem Rewe in Bayern gekauft hatten. Es war ein schöner Morgen, allerdings war es doch recht frisch und die Mädels saßen sogar in ihren Jacken am Tisch. Als wir uns gut gestärkt hatten, räumten wir langsam zusammen und gegen 11 konnten wir losdüsen. Bis wir alle soweit waren, waren dann doch wieder 3h rum. Echt krass, wie schnell das immer geht, wir machten uns aber auch keinen Stress. Unser Ziel war „Velika korita“, ein kleiner Wasserfall wie wir dachten. Der Fluss dort (die Soča) sah auch traumhaft auf aus den Bildern, so richtig türkisfarbenes Wasser. Da wollten wir hin. Es war auch nicht weit weg, etwa 20 Minuten später waren wir schon dort. Wir bekamen noch einen Parkplatz direkt am Fluss. Wir packten unsere Sachen, Nils war während der Fahrt eingeschlafen. Miri versuchte ihn in die Trage zu nehmen aber da wurde er wach. Das war aber kein Problem, er war relativ friedlich. Als wir unser Zeugs zusammenhatten, besorgten wir noch ein Parkticket, das tatsächlich nicht viel gekostet hat. 4h für 4€. Dann konnte es losgehen. Erstmal sind wir zum Wasser, da konnte man schon dessen tolle Farbe erkennen. Clara war fast nicht mehr wegzubekommen dort. Es gab dort Steine, sie LIEBTE Steine, und sie hatte ihren Eimer und eine Schaufel dabei. Da war sie in ihrem Element. Wir konnten sie dann aber doch nach einer Weile überreden weiterzugehen, da wir auch nicht wussten wie lange wir brauchen würden, um die Schlucht hochzulaufen. Wir hatten kein Essen dabei und das wurde dann manchmal doch etwas kritisch. Wir kamen etwa 30m weiter, dann waren dort große Felsen, wo man ans Wasser konnte. Die zweite Stelle, von der wir Clara kaum wegbekamen. Es war aber auch echt schön dort. Benny nahm sie an der Hand und ist mit ihr zum Wasser. Es war teilweise auch nicht ganz ungefährlich, da es auch an manchen Stellen schlüpfrig war. Nach einer Weile ging es weiter die Schlucht hoch. Man konnte jetzt eigentlich nicht mehr so richtig ans Wasser, wir liefen oben an der Schlucht entlang. Dort war es sehr eng und vielleicht 10 bis 15m tief. Es gab keine Absperrungen, entsprechend musste man aufpassen. Zuerst kamen wir nochmal oben an der Straße an, wo wir hergekommen waren, wir überquerten diese und sind weiter die Schlucht hoch. Auf der Straße war noch eine Brücke, da zeigte sich uns das erste Mal der tolle Blick durch die gesammte Schlucht. Traumhaft. Es gab dort auch ein paar professionelle oder eher semiprofessionelle Fotografen, die versuchten Postkartenfotos zu schießen. Wie sich rausstellte, sind wir unten gestartet und liefen die Schlucht hoch. Man konnte es wohl auch andersrum machen. Der Vorteil war aber, dass wir später bergabwärts gehen konnten. Unterwegs hatten wir immer wieder tolle Blicke aufs Wasser und die Schlucht. Der Weg war teilweiese etwas beschwerlich, so gar nicht barrierefrei und wir waren froh, kein Wägelchen mitgenommen zu haben. Schmale Pfade über die sich starke Baumwurzeln zogen waren dort üblich. Wir waren ganz schön geschafft als wir oben ankamen. Es war wirklich herrlich, Clara war total gut gelaunt, es machte ihr sichtlich Spaß, sie jammerte nicht (außer sie sollte vom Wasser weg) und Nils machte auch super mit. Wir machten dann erstmal eine Pause, Miri gab Benny den kleinen Mann und sie musste sich mal setzen. Er ist mit Clara noch einen anderen Weg abwärts gegangen, da hatten wir nochmal einen schönen Ausblick auf einer Hängebrücke. Es gab hier mehrere Hängebrücken, das war auch ein Highlight. Man wurde fast seekrank darauf und Clara bekam auch immer die Krise, fand es dann aber doch irgendwie cool. Sie musste übrigens direkt wieder zu ihrer Mama und von dem tollen Ausblick erzählen. Sie wollte erst alleine hochlaufen, das ließ Benny aber nicht zu. Nicht, dass sie mal falsch abbog und er findet sie nicht mehr. Miri war aber nicht so zu überzeugen, nochmal dort runterzulaufen. Also nahmen wir den Rückweg in Angriff. Benny half Miri wieder Nils auf den Rücken zu schnallen, dann gings los. Der Weg abwärts war nicht so beschwerlich und wir liefen auch mehr oder weniger direkt durch, auch nicht immer direkt an der Schlucht, sondern nahmen auch öfters mal einen Weg weiter oberhalb, der besser zu gehen war. Unten angekommen, kümmerte sich Miri ums Essen. Es gab Nudeln mit Pesto. Clara ist mit Papa und Nils zum Fluss. Die Zeit verging wie im Fluge bis das Essen fertig war. Clara suchte wieder Steine und brachte sie zu Benny. Dort stand ein Eimer, der war dann am Ende voll mit auch wirklich großen Steinen. Als Miri kam übernahm sie den kleinen Mann und Benny brachte Tisch und Stühle unten zum Fluss, dort gab es ein nettes Plätzchen unter ein paar Bäumen. Clara half auch super mit, sie brachte auch ein paar Utensilien dorthin. Wir hatten mittlerweile auch wieder Hunger, Miri gab dem kleinen Mann ein paar Nudeln. Benny hatte noch die Idee gehabt, ein paar Spirellis mit zu den Spahgetti zu werfen. Die konnte Nils jetzt essen. Und so konnte auch Miri gleichzeitig was essen. Es war sehr idyllisch. Das machte uns sowieso am meisten Spaß, sich irgendwo in die Prärie zu setzen mit Tisch und Stuhl und an ungewöhlichen Orten mit tollem Ausblick Nahrungsaufnahme zu betreiben. Nach dem Essen war Nils mal eine zeitlang überhaupt nicht gut gelaunt. Das war nachdem Benny einen Kaffee gekocht hatte und wir eigentlich etwas Süßes dazu essen wollten. Benny nahm ihn dann mal auf den Arm und ging mit ihm Richtung Wasser. Da beruhigte er sich auch schnell wieder und wollte die Blätter an den Bäumen anfassen. Als er aber anfing sie abzureißen und zu essen, sind die beiden wieder zum Platz. Miri wollte ihn wieder nehmen und zusammen mit ihm zum Fluss. Sie meinte Benny solle mal in Ruhe seinen Kaffee trinken, obwohl er anbot ihn weiterhin zu behalten. Aber das war dann auch ok so und als er seinen Kaffee geleert hatte ging er zu den Mädels und Nils. Er brachte Miri ihre Tasse Kaffee mit, sie hatte auch noch ordentlich was drin. Benny ist mit Clara noch durch das Wasser gelaufen, es war sowas von saukalt, es tat richtig am Spann weh. Außerdem war es auf den Steinen barfuß nicht allzu angenehm. Miri ist mit Nils noch über die Hängebrücke, die direkt über uns war, gelaufen. Das hatten wir bisher noch nicht gemacht. Eigentlich wollte Benny mit Clara durch den Fluss auf die andere Seite zu ihr laufen aber das Wasser war minimal zu hoch, so dass Clara wohl total nass geworden wäre. Also lief sie zu Miri und Nils über die Brücke. Benny suchte sich eine gute Stelle und stapfte durch das Wasser, wo er auf der anderen Seite wieder auf seine Liebsten stieß. Wir verweilten dort nicht mehr allzu lange, es ging stramm auf halb 4 zu und unser Parkticket lief ab. Es war aber auch genug für heute. Wir räumten noch unseren Tisch und Stühle in den Bus, dann sind wir langsam aber sicher aufgebrochen. Bis alle und alles wirklich verstaut und bereit war zum losfahren, vergingen noch ein paar Minuten. Unterweges sind wir noch zu einem Bäcker, wir hatten kein Brot mehr. Benny sprang schnell in die Bakery, dann gings wieder zurück zum Campingplatz. Miri und Clara spülten erstmal, es lohnte sich wieder. Benny schob Nils im Wägelchen durch die Gegend bis er um kurz nach halb 5 tatsächlich noch einschlief. Dann ging er duschen und die Mädels blieben beim Bus. Als Benny zurückkam war er etwas enttäuscht, als die Mädels ihm mitteilten, dass sie schon auf der Hängematte waren und gerade das Tipi zusammen aufbauten. Beides Sachen, die er sich schon überlegt hatte mit Clara zu machen und die waren dann schon erledigt. So ist das manchmal. Er half dann noch dabei das Tipi fertig zu bauen und nahm eine Schnur aus dem Bus und hat oben die Stöcke damit zusammengebunden. Miri machte Nils dann wach, damit er abends auch wieder ankam. Benny schlug Clara vor Boccia zu spielen. Clara fand das total cool und die beiden fingen direkt an. Endlich waren wir mal auf einem Campingplatz wo das Gras kurz geschnitten war. Auf den anderen war es immer so lang, dass man das Schweinchen kaum bzw. gar nicht gesehen hat. Dafür war der Boden sehr uneben und es war im Grunde unkontrollierbar, welchen Weg die Kugel nehmen würde. Aber das machte es gerade zu einem besonderen Erlebnis. Clara war verdammt gut mittlerweile und hat Benny vermutlich öfters abgezogen als umgekehrt. Gezählt haben sie nicht. Da hatten die beiden tatsächlich noch richtig viel Spaß. Miri spielte nachher auch noch mit ihr, während Benny sich um Nils kümmerte. Er ist mit ihm dann auf die Hängematte und nach einer Weile kam Clara noch dazu. Miri deckte den Tisch zum Abendessen. Nils war es nicht ganz so behaglich auf der Matte, aber so richtig geweint hat er auch nicht. Mit seinem Gesichtsausdruck hat er eher sein Unbehagen ausgedrückt, das war nicht ganz so wie Benny es sich gewünscht hätte. Als Clara kam wurde es etwas besser. Ist schon verrückt, welchen Einfluss sie schon auf ihn hat. Das ist echt toll. Sie sagte übrigens auch immer wieder „Ich liebe Göttl“. Das war so süß. Dann haben wir mal zu Abend gegessen. Nach dem Abendessen war nicht mehr so viel Zeit, Benny brachte heute Nils ins Bett. Miri kümmerte sich um Clara. Als die Kids schliefen saßen wir noch draußen am Tisch und redeten noch etwas. Heute war das Gesprächsthema nicht so tiefgehend wie gestern, aber Miri war auch ziemlich platt. Sie blieb Benny zuliebe noch etwas wach, es war erst 10 Uhr. Etwa eine halbe Stunde später verabschiedete sie sich dann aber auch. Benny ging noch Zähne putzen und ging auch ins Bett.