Um kurz nach 8 Uhr wurden wir alle langsam wach. Benny war weiterhin ziemlich krank, den anderen Familienmitgliedern ging es aber zum Glück gut. Wir hatten heute auch ein Frühstück gebucht, aber irgendwie sah es nicht so aus als würde es bei Benny viel Sinn machen. Miri versuchte aber erst mal herauszufinden, wie das hier alles ablief und schaute sich im Bauernhof um, da die Tür offen stand, war das wohl ok. Es war schon Frühstück gedeckt aber niemand zu sehen. Toilette fand sie aber auch, das war schon mal gut. Dann lief ihr doch noch die Besitzerin über den Weg, und sie klärte die Details. Kinderhochstuhl gab es leider keinen, aber Haferflocken und Obst, also war Nils soweit zu versorgen, wir mussten nur unseren Stuhl rausholen. Das war ein ziemlicher Act, da jetzt ja alles total eingebaut war im Camper, aber es half nichts. Wenn sie ihn nur auf dem Schoß halten konnte, dann kam sie selbst nicht zum Essen. Benny schleppte sich aus dem Bett und half kurz mit, wollte sich dann aber eigentlich noch mal hinlegen. Kurzerhand entschied er dann aber doch, mit zum Frühstück zu kommen, da Miri ihm auch sagte, dass sie dort wohl mehr oder weniger alleine waren. Es gab wirklich leckere Sachen, von Bananenschokokuchen über Brot mit Käse, Salami, Tomate, Gurke, Paprika, über alle möglichen Müslizutaten bis hin zu Obst und Melone sowie gekochte Eier. Clara, Miri und Nils ließen es sich gut schmecken, bei Benny ging leider nicht viel. Die Besitzerin versorgte uns mit einem Coronatest (negativ) und hilfreichen Infos, wie wir nach Ljubljana reinfahren konnten per Bus. Zu diesem Zeitpunkt hatte Miri noch vor, ohne Benny dann eben mit den Kids die Stadt zu erkunden, so dass er sich etwas ausschlafen konnte. Nach einigem Hin und Her und der Info, dass wir blöderweise nur bis 12 Uhr bleiben durften (ansonsten würde ein neuer Tag berechnet werden), entschieden wir dann, dass es keinen Sinn machte noch länger zu bleiben und dass die ganze Situation zu Hause am erträglichsten wäre. Bevor wir dann fuhren, schauten wir uns aber noch ein wenig im Garten um. Es gab eine Wiese mit zwei Schafen, da gingen wir hin. Da entdeckte Clara, dass in einem kleinen Gehege ein Kaninchen war. Sie war total begeistert und fing an, ihn mit Löwenzahn zu füttern. Nils schaute sich derweil die Schafe an und fand die auch ziemlich interessant. Miri ging mit Nils nach einer Weile zum Bus, Benny blieb mit Clara noch beim Häschen, weil Clara es noch füttern wollte. Benny wollte auch wieder zum Bus, es ging ihm einfach nicht gut. Erstaunlicherweise blieb Clara alleine bei dem Häschen. Das gab es glaub noch nie, dass sie irgendwo ganz alleine blieb. Aber sie sah auch unseren Camper in der Nähe, das war dann wohl ausreichend. Wir packten alles so gut es irgendwie ging in den Camper (so chaotisch wie jetzt war er den ganzen Urlaub über nicht gewesen, man kam eigentlich an gar nichts mehr dran) und machten uns auf den Heimweg. Es waren ca. 7:45 Stunden auf der Vorhersage vom Navi. Miri fuhr also los. Wir wussten noch nicht genau wie wir alles im Detail machen wollten und ob wir wirklich heute schon nach Hause fahren wollten, aber jeder Kilometer weiter nach Norden fühlte sich wie ein guter an. Wir sollten jetzt auf dem Rückweg durch den Karawankentunnel fahren, auf dem Hinweg hatten wir den nicht passiert. Um dort durchzufahren, musste man mal wieder Maut bezahlen. Und schon war es auch passiert, wir standen im ersten Stau vor der Mautstelle. Nils schlief mittlerweile und es schüttete, Benny schlief auch. Es ging nur langsam vorwärts. Keine Ahnung wie lang wir genau im Stau standen, aber es war bestimmt eine halbe Stunde oder länger. Irgendwann waren wir durch und fuhren endlich wieder zügiger. Nach dem Tunnel checkte Benny, der wieder wach war, die Strecke, denn die prognostizierte verbliebene Zeit in der Navigation wurde immer länger oder stand still, anstatt kürzer zu werden. Es schien einige Staus in Österreich zu geben, also beschlossen wir erst mal eine Mittagspause einzulegen gegen halb 1, um vielleicht dann anschließend auch wieder besser vorwärts zu kommen. Es gab wenig Möglichkeiten von der Autobahn abzufahren, also nahmen wir mit einer Autobahnraststätte vorlieb. Es war schweineteuer und wir hatten die blöde Situation, dass wir kein Gläschen mehr für Nils hatten. In Kroatien fand man so gut wie keine Babygläschen, die was anderes als Obstbrei enthielten, deswegen hatten wir unseren Vorrat nicht aufstocken können. Also mussten wir irgendwas finden, was er essen konnte. Das war nicht so einfach, es gab Burger und ähnliches, aber alles eher ungeeignet. Miri entschied dann, dass er von dem vegetarischen Burger mitessen konnte. Da gab es ein Pattie aus Kartoffeln und Gemüse. Benny aß einen Chicken Burger (er war also nicht totkrank) und Clara Pommes mit Ketchup. Die Sachen schmeckten aber tatsächlich ganz gut, Nils schien auch mit seinem Essen zufrieden zu sein und glich den Salzgehalt durch viel Sprudel aus. Nach dem Essen legte sich Benny noch mal hin, Miri zog den Kindern die Matschsachen an und sich selbst auch die Regenjacke über, denn es regnete immer mal wieder etwas und war ziemlich kühl geworden, im Vergleich dazu wo wir herkamen. Es gab hier einen eingezäunten Spielplatz mit ein paar Klettergeräten und Schaukeln auf Kies. Der Plan war dass die Kids sich ein bisschen austobten, Benny schlafen konnte und wir anschließend wieder gut weiterfahren konnten. Das funktionierte auch ganz gut, die zwei haben wirklich super mitgemacht. Das negative Highlight war dann aber eine Kackwurst, die Clara auf dem Klettergerüst fand. Das war echt krass eklig und wir gingen noch nach drinnen, um das zu melden. Die Frau an der Kasse versprach, jemanden zu schicken. Clara wollte darauf noch warten, aber zumindest in der Zeit wo wir noch da waren, kam niemand. Na ja, irgendwann fing es immer heftiger an zu regnen und Nils hatte auch nicht mehr viel Lust, so dass wir uns auf den Weg zum Camper machten. Benny wechselte vom Bett auf den Beifahrersitz und weiter ging es. Tatsächlich schliefen kurze Zeit später alle Insassen außer Miri. Sie fuhr und fuhr, und frustrierenderweise änderte sich erneut an der prognostizierten Restzeit einfach rein gar nichts. Es fühlte sich an, wie wenn man in ein Zeitloch gefallen wäre. Irgendwann sah Miri auf dem Navi, dass sie sich einem Stau mit 25 Minuten Verzögerung näherten, der kurz darauf in einen Stau mit 1,5 Stunden Verzögerung führen sollte. Darauf hatte sie wirklich keine Lust. Denn es schien auch so, als ob es dort keine oder kaum Autobahnabfahrten geben würde, wo man dann mal von der Autobahn runter konnte. Also weckte sie Benny und bat ihn, zu gucken ob es eine alternative Route gab. Er fand auch eine, also fuhren wir ab. Wir sahen so auch noch einiges von der schönen Landschaft, aber weiterhin war die prognostizierte Dauer das frustrierende an diesem Tag, denn es tat sich weiterhin nichts. Im Gegenteil, es wurde teilweise sogar länger statt kürzer. Wir standen irgendwann noch mal 10 Minuten mitten auf einer Gebirgsstraße im Stau, mit anderen Autofahrern, die alle auch augenscheinlich auf der Rückreise aus dem Urlaub waren und dachten, sie umfahren den Autobahnstau. Zwischenzeitlich waren Clara und Nils auch wach geworden. Einige Zeit war die Stimmung noch gut, dann merkten wir aber, dass wir wieder eine Pause einlegen mussten. Nach einiger Sucherei fand Benny einen Spielplatz, den wir ansteuerten. Zum Glück regnete es auch nicht mehr. Die Reisedauer bis dahin verkürzte sich insgesamt um 2h, wir mussten also noch immer knapp 6h fahren, obwohl wir schon den ganzen Tag im Auto saßen. Irgendwas passt da nicht zusammen. Bis wir loskamen, ging es stramm auf 8 Uhr los. Das Prozedere war jedenfalls wieder das gleiche wie beim vorigen mal. Miri zog die Kids an, Benny machte sich auf ins Krankenlager. Es gab hier sogar zwei Spielplätze, wir schauten uns erst mal den kleineren an. Das war aber nicht von so langer Dauer, denn Nils war anscheinend hungrig. Miri musste ziemlich improvisieren beim Abendessen, denn man kam wie erwähnt an nichts dran und es war auch nicht mehr so viel da. Aber die Kids waren irgendwann beide satt, sie selbst hatte keinen Hunger nach dem Mittagessen, von Benny ganz zu schweigen. Wir gingen dann also noch auf den anderen Spielplatz, irgendwie mussten wir die Zeit ja rumbekommen. Der war wirklich riesig und mit einigen interessanten Spielgeräten ausgestattet. Es gab für beide Kinder etwas. Clara fuhr einige Male auf der Seilbahn, die extra eine Art Startbereich hatte, wodurch man wirklich komfortabel aufsteigen konnte. Später gingen wir weiter hinten zu einem Kletterbereich, wo auch einige Balken auf Sitzhöhe waren – gut für Miri zum Setzen und für Nils zum Stehen üben. Er fand hier eine Stelle, wo er sich immer wieder hinstellte und beide Hände losließ, um sich dann ganz langsam und kontrolliert wieder mit seinen Händen dem Boden zu nähern. Das machte er hier echt einige Male und hatten wir so bisher von ihm noch nicht gesehen. Gegen halb 8 traten wir dann den Rückweg zum Camper an. Nils musste noch mal gewickelt werden, das war mal wieder eine Tortur, Clara wurde heute in Anbetracht der Umstände quasi nicht bettfertig gemacht. Miri war auch einigermaßen an ihrer Grenze, also mussten heute ein paar Mal Fünfe gerade sein lassen. Also auf ging es, wieder auf die Straße, yeah! Dieses Mal ging an dem nächsten Stau kein Weg dran vorbei, also nichts wie rein, die Fahrzeit reduzierte sich aber auch um ca. 45 Minten trotz dieses Staus. Er war auch nicht total dramatisch, vermutlich war es schon ganz gut, dass es mittlerweile Abend war. Trotzdem tat sich erneut an der jetzt prognostizierten Restzeit ewig lang nichts. Nils schlief schnell ein, allerdings wurde er irgendwann wieder wach und beruhigte sich nur, solange Benny seine Hand auf seinem Kopf hielt. Der konnte heute aber nicht die ganze Zeit so verdreht sitzen, also hielten wir kurz an und machten Fahrerwechsel. Er fühlte sich einigermaßen in der Lage zu fahren und Miri konnte dann Nils‘ Händchen halten. Der brauchte auch noch bestimmt eine halbe Stunde, bis er wieder tief schlief. Miri war auch totmüde und schlief irgendwann ein. Nach ca. 2h als noch knapp eine Stunde Restfahrt war, machten wir noch mal einen Fahrertausch und Miri fuhr das letzte Stück nach Hause, während der Rest schlief. Das Haus stand zum Glück noch – aber wir wollten alle nur noch so schnell wie möglich ins Bett und schliefen auf der Stelle ein.