29.05.2023 – Paris Montmartre

Heute Morgen wurde Benny schon gegen 6 Uhr wach. Zum Glück fand er nochmal in den Schlaf. Er kuschelte sich an Clara, die neben ihm im Zelt lag und dann war die Welt nochmal in Ordnung. Um kurz vor 8 allerings war es dann soweit. Er stand auf und lief zum Bäcker. Das war glaub der erste Campingplatz, auf dem man seine Backwaren für morgens nicht vorbestellen musste. Also Clara Bescheid sagen und los gings. Der Weg schien endlos lang. Er entschied sich morgen früh mit dem Bike dorthin zu fahren. Es war einen kleine Warteschlange vor ihm ehe er an die Reihe kam. Es gab troix pain au chocolat, deux croissants et un baguette. Nachdem er bezahlt hatte, lief er den „endlosen“ Weg zurück zum Campervan. Unterwegs hatte Miri sich schon per WhatsApp gemeldet, dass sie wach war. Als er zurückkam, war Clara zu seiner Verwunderung nicht mehr im Zelt sondern bei Mama und Nils. Ob das der Grund war, warum sie schon wach waren? Benny war es recht, so hatte er nicht wie schon früher im Urlaub Langeweile bis alle wach waren. Wir konnten also gleich frühstücken nachdem Nils und Clara angezogen waren. Später hat er noch erfahren, dass es im Zelt wohl einen ungeliebten Mitbewohner gab, den Clara dazu veranlasste zu Mami und Nils zu flüchten. Kaffee kochen, Tisch decken und los gings. Die Croissants waren nicht ganz so toll wie gestern in der Champagne aber trotzdem sehr lecker. Das Baguette war für heute Abend gedacht, wenn wir grillen. Es stellte sich raus, dass die Croissants alleine etwas knapp waren. Aber wir wurden doch alle satt und wir hatten keine Backwaren übrig, die morgen nicht mehr so gut schmeckten. Miri hatte noch ein Notfallbrot gekauft, davon konnten Miri und Benny sich noch was holen. Gut gestärkt ging es dann los. Äh moment, erstmal Sachen packen. Wir schafften es soviel Zeit zu brauchen bis wir startklar waren, dass es schon nach 10 Uhr war, als wir los konnten. Aber wir hatten keinen Stress und von daher war auch alles entspannt. Benny hatte heute Morgen schon gefragt, wie man am besten in die Stadt kommt. Der Campingplatz hatte einen eigenen Shuttlebus, mit dem man direkt vom Campingplatz zur Metro fahren konnte. Das war zwar nicht umsonst, kostete aber weniger als der Linienbus. An der Metrostation Port Maillot angekommen, kauften wir für uns und Clara jeweils ein Zehnerticket, Nils war noch umsonst. Dann gings los und nach ner knappen halben Stunde waren wir an der Haltestelle „Blanche“ am Montmartre. Es war leider etwas nervig in Paris, dass es für die Metro keine Aufzüge gab bzw. nur sehr selten. Deshalb mussten wir heute eigentlich den ganzen Tag den Kinderwagen die Treppenstufen hoch- und runtertragen. Das war super nervig. Aber wir versuchten es so gelassen wie möglich zu nehmen. Das Wetter war auch super. Sonnenschein ohne Ende aber nicht zu heiß. Von daher schwitzte man eigentlich auch gar nicht. Wir kamen direkt am Moulin Rouge raus. Bei Miri und Benny kamen alte Erinnerungen hoch, waren sie doch vor 7 Jahren als Clara ein kleiner Zellklumpen war, von der Belegschaft der Dialogika als Hochzeitsgeschenk nach Paris geschickt worden. Da waren auch Tickets fürs Moulin Rouge dabei. Wir liefen den Montmartre hoch, da kam man dann doch leicht ins Schwitzen, vor allem derjenige, der das Wägelchen schob. Der erste Hunger machte sich schon wieder breit und wir suchten uns was zum Essen. Zuerst wollten wir uns in eine Creperie setzen aber da ging es irgendwie nicht voran. Wir sahen direkt gegenüber auch einen Crepesstand, der auch herzhafte Varianten im Angebot hatte. Clara hatte „Oeuf et Jambon“, Miri hatte „Emmental“ und Benny hatte „Oeuf et Poulet“. Alle Varianten schmeckten sehr lecker, Nils hat von Mama und Papa jeweils auch nochmal gut was abbekommen und war somit auch satt. Wir fanden eine Bank, wo wir essen konnten und dort konnten wir dann auch nach dem längeren und steileren Anstieg erstmal gut rasten. Als wir fertig waren, sind wir gleich gegenüber in so eine Art Park, an dem auf einer Wand „Ich liebe dich“ in 250? Sprachen stand. Es war dort abartig eng, super viele Touristen. Benny freute sich schon aufs Meer, wenn die Touristenströme hoffentlich weniger werden. Nachdem wir dort ein paar Minuten verbracht haben sind wir wieder raus und überlegten was wir als nächstes machen. Nils sollte langsam schlafen und wir klappten den Buggy nach hinten, damit er etwas flacher lag. Wir entschieden uns nicht auf den Montmartre komplett hochzulaufen, sondern die Zahnradbahn zu nehmen. Wir haben etwas von 200 Stufen gelesen, das war uns dann doch etwas zu krass mit dem Wägelchen. Es reichte das Gefährt dort die Treppen auf- und ab zu tragen. Miri wollte sich etwas bewegen und lief die Treppen zu Fuß, aber eigentlich wollte sie ein Fahrticket für die Metro sparen. Clara hat das dann auch noch so clever gemacht, dass wir alle durch die „Rollstühltür“ mit dem Kinderwagen sind und gar keine Tickets haben stempeln lassen. Früh übt sich mit der Schwarzfahrerei. Benny hat es erst in der Bahn selbst gemerkt, er dachte Clara wüsste wie man die Tickets durch den Schlitz an den Drehkreuzen schießt. Oben angekommen, war Miri schon da. Sie ist vermutlich die Treppen hochgesprintet. Übrigens war unten noch eine längere Schlange und wir dachten erst wir kämen da heute nicht mehr hoch. Die Bahn kann allerdings 35 Personen gleichzeitig transportieren und es gab 2 Gondeln. Also 70 Leute parallel. Da ging es dann doch recht flott. Nils war leider immer noch wach aber als wir oben an der Sacre Coeur ankamen, schlief er dann. Auch dort war die Hölle los, brutal viele Menschen. Die breiten Treppenstufen vor der Kirche waren besäumt mit Menschen. Miri ist mit Clara erstmal den Blick über Paris genießen, man sah dort echt toll, vor allem bei dem Wetter heute. Wir entschieden dann aber recht schnell, dass es uns viel zu viel Betrieb ist und suchten das Weite. Wir gingen wieder eine Treppe runter und es war wirklich krass. Fast keine Menschen mehr. Leider stellten wir fest, dass wir auf der falschen Seite runter sind, wir wollten noch zum Place du Têtre. Benny hatte keine Lust den Wagen wieder die Treppe hochzutragen, stattdessen lief er außenrum. Clara wollte lieber die Treppen hoch also ist Miri mit ihr und wir trafen uns nochmal am Place du Têtre. Die Mädels waren schon etwas rumgelaufen und wollten quasi schon wieder gehen. Benny beschwerte sich, er wollte auch nochmal rund. Das kam Clara gerade gelegen, sie hatte eben schon Mama gefragt, ob sie sich porträtieren lassen darf. Benny fand das eigentlich ne coole Idee und so suchten die beiden sich einen Maler, in diesem Fall eine Malerin, die Clara zeichnete. Es dauerte sicherlich länger als eine halbe Stunde was die Dame zuerst sagte, das lohnte sich aber dann doch sehr. Clara kam sehr gut raus auf dem Bild und war total glücklich. Sie saß auch echt super lange ganz ruhig, echt klasse. Es liefen da ständig Typen rum, die für teuer Geld eine Aufbewahrungsbox verkaufen wollten, in der man das Porträt besser transportieren konnte. Wir waren zu geizig und kauften lieber eins im Laden nebenan. Nachdem wir uns verabschiedet hatten, sind wir wirkllich auf den Tipp der Malerin hin, in ein Geschäft und bekamen die Box für etwas mehr als die Hälfte, was wir bei so nem dubiosen Typen bezahlt hätten. So und jetzt gings weiter. Diesmal liefen wir alle zusammen den Montmartre wieder nach unten. Teilweise war das richtig steil. Unser Weg führte uns wieder zu einer Metrostation und wir sind noch zu einem Park, dem Jardin des Plantes, gefahren, in dem es noch ein Museum – die Grande Galerie d’Evolution – gab, in der man ausgestopfte Tiere sehen konte. Clara wollte dort unbedingt hin. Aber erstmal gab es ein Eis als wir aus der Metro rauskamen. Uns fielen die Augen aus dem Kopf, dachten wir doch gestern wir würden teures Eis für 3€ essen, da kostete es hier sogar noch mehr, 3,30€ pro Kugel. Total verrückt. Dafür senkte sich der Kugelpreis sehr schnell, je mehr Kugeln man nahm. So kauften wir 3×3 Kugeln für schlappe 18,30€. Und das war noch nichtmal in einer Eisdiele sondern nur an so einem ollen Eisstand. Aber dafür waren die Kugeln groß und schmeckten super lecker. Clara und Benny hatten die gleichen Sorten (Zitrone, Mango und Oreo), Miri hatte Vanille, Himbeer und dunkle Schokolade. Wir liefen etwas die Promenade runter (auf der wir übrigens damals auch schon gewandelt sind) und fanden bald eine Bank, auf der wir genüsslich unser Eis schlumsen konnten. Miri hat Nils auch ordentlich was von sich abgegeben, Benny gab Miri später den letzten Rest Eistüte, da sie so viel abgeben musste. Die letzte Station für heute war dann das Museum. Wir merkten alle, dass wir mittlerweile ganz schön platt waren. Es war auch schon nach halb 5. Aber Clara freute sich so darauf also sind wir noch rein. Coole Eintrittspreise hatten die da, bis 26 Jahre ist man dort frei. Also mussten nur wir Großen ran. Es sollte sich lohnen. Tolle ausgestopfte Tiere hatten sie dort, auch ein paar Skelette von z.B. einem Wal. Riesengroß. Clara lief sehr interessiert durch die Gänge und fragte öfters was was ist. Leider wussten wir auch nicht alles, die Namen standen alle in Französich und Latein da. Beides nicht grade unsere Sprachen. Wir schafften leider nicht mehr die oberste Etage. Die Luft war raus und wir waren gut beraten zu schauen, dass die Stimmung nicht kippte. Also beschlossen wir nach Hause zu fahren. Wir liefen zur Metrostation und fuhren wieder zu der ersten Metrostation von heute Morgen. Dafür mussten wir einmal umsteigen. Bei diesem Umsteigen lernten wir noch eine weitere unangenehme Seite der Metro kennen. Es war nämlich ziemlich viel los, so dass einige Leute ausstiegen bevor wir dann rein konnten. Benny schaffte es mit dem Kinderwagen und Nils noch in die Metro, doch während Miri und Clara versuchten nachzukommen, kam der Signalton und in einer ungewohnten Geschwindigkeit schlossen sich die Türen. Wir dachten uns nichts groß dabei, schließlich gab es normalerweise einen Sicherheitsmechanismus, wodurch sich die Türen bei einem Widerstand wieder öffneten. Nicht so hier. Die Türen drückten so fest, dass wir sie kaum wieder aufbekamen. Clara stand noch draußen, während Miri und Benny halb in der Tür hingen, Nils drinnen im Kinderwagen auch noch nicht sicher, beide Kinder begannen zu weinen, dann öffneten sich die Türen wieder (ein Mann half uns zum Glück die Türen wieder aufzuzerren), wir bekamen aber Clara kaum durch da sich die Dinger sofort wieder schlossen. Irgendwie schafften wir es dann doch alle rein, aber das ganze war echt nicht schön. Wir waren ganz schön geschockt, beruhigten uns dann aber langsam wieder und besprachcn, das wir uns das nächste Mal bei so einer Situation besser aufteilten. An unserer Zielhaltestelle angekommen, kam uns dann der Shuttlebus um viertel vor 7 abholen. Um kurz nach 7 waren wir wieder zurück am Campingplatz. Beim Aussteigen bekamen wir von einer Familie noch ihre Shuttlebustickets geschenkt, die sie nicht mehr benötigten, da sie am nächsten Tag abreisen würden. Das war noch ein schönes Erlebnis. Nun ging es schon wieder an die Essensplanung. Wir hatten entschieden doch noch zu grillen, eigentlich wollten wir unterwegs noch was essen aber das haben wir verworfen. Die Würstchen wollten gestern schon gegrillt werden, also taten wir ihnen heute den Gefallen. Benny packte den Grill aus, die Kids spielten super schön miteinander. Überhaupt spielten sie super zusammen, wenn wir da an den letzten Urlaub denken, da ging das noch fast gar nicht. Echt super, auch Nils war überhaupt nicht krangelisch oder irgendwie schlecht drauf. Ganz im Gegenteil, man hat so den Eindruck er saugt alles in sich auf. Er fuhr auch viel mit seinem Puky Wutsch und spielte genausoviel mit seinem Plastikbagger, den wir noch dabei hatten. Miri deckte in der Zwischenzeit schon den Tisch und so konnten wir bald Würstchen, Baguette und dem Krautsalat, den Miri noch zu Hause zubereitet hat, fröhnen. Unterm Strich hatten wir etwas zu wenig Essen da. Die Kids waren irgendwie ausgehungert, wir spürten auch mehr Hunger als normal. Und das bei einem so riesigen Eis vorhin. Als wir dann aber doch alle satt waren, wir hatten uns mit ein paar Früchten beholfen, war es schon recht spät. Miri und Clara sind noch spülen, Benny brachte den kleinen Mann ins Bett. Der schluchzte heute leider viel nach seiner Mama aber er ließ sich auch darauf ein, dass Papa ihn ins Bett brachte. Nachdem er bettfertig war, dauerte es keine 5 Minuten, bis er schlief. Benny konnte also recht schnell wieder aufstehen. Miri war da gerade mit Clara im Zelt und hat ihr was vorgelesen. Benny fing an zu bloggen und als Miri aus dem Zelt kam, beschloss sie noch duschen zu gehen. Gerade als sie los wollte, wurde Nils nochmal wach. Also ging sie nochmal zu ihm, weil er eben auch so nach ihr geweint hat. Dann ist sie aber los duschen. Benny ist später auch noch duschen und wir saßen später noch etwas vorm Bus. Man muss allerdings sagen, dass der Wind heute viel mehr wehte als gestern. Das war etwas blöd, da es sich auch kälter anfühlte. Aber was solls? Nur die harten kommen in den Garten. Gegen 12 sind wir wieder schlafen.