Heute Morgen wurde Benny um viertel nach 7 wach. Er schaffte es wieder einzuschlafen bis kurz vor 8. Dann machte ihn Clara wach und meinte er müsse doch Croissants kaufen gehen. Ok, 8 Uhr ist eine gute Uhrzeit, also schaffte er sich aus dem Zelt, holte sein Bike und fuhr zum Bäcker. Es gab wieder das gleiche wie gestern. Während Benny unterwegs war kam Clara zu Miri und Nils in den Camper gekuschelt. Sie zogen sich dann alle an und als Benny zurück war, gab es leckeres Frühstück. Es war ziemlich kalt, Nils hatte zwei Jacken an, aber damit ging es dann. Nach dem Essen und dem Verrichten der nötigsten Sachen machten wir uns auf den Weg zum Shuttlebus. Wir mussten uns etwas ranhalten, aber dann brauchte der Bus doch noch ganz schön lange bis er da war, also mussten wir letztlich doch noch mal warten. Der Busfahrer kannte uns jetzt mittlerweile schon mit unserem Kinderwagen und hielt dann sogar extra für uns ein wenig früher und ließ Benny mit Nils als erstes einsteigen. Heute war zum Glück nicht so viel Betrieb und wir mussten den Kinderwagen nicht zusammenklappen. Unser Ziel heute war La Bastille, ein nicht ganz so touristisches Viertel mit einer stillgelegten Bahnstrecke, die etwa 10m oder noch höher über Stadt verlief, quasi wie eine Stadtmauer, auf der ein Park angelegt wurde und man jetzt mitten durch die Großstadt wandeln konnte. Natürlich gab es auch hier nur Treppen, also schleppten wir Nils wieder hoch. Angeblich sollte es aber an der Stelle, wo wir den Spaziergang dann wieder unterbrechen wollten, um unten an kunsthandwerklichen Geschäften zurückzuspazieren, einen Aufzug runter geben. Der Park war wirklich sehr idyllisch und ruhig, die Vögel zwitscherten und Nils konnte da auch mal ein bisschen rennen. Ab und zu kamen Hunde oder Jogger vorbei aber es war nicht so viel Betrieb. Interessanterweise gab es tatsächlich Schilder auf denen man hingewiesen wurde, dass Jogger explizit erlaubt sind. Es ist jetzt in der Breite nicht so viel Platz und man könnte sich schon an ihnen stören, vor allem wenn sie zu mehreren laufen. Als wir dann bei dem besagten Aufzug ankamen, war dieser natürlich außer Betrieb. Na toll! Also wieder Treppe runter schleppen. Wir benötigten noch ein paar Getränke, also ging Benny noch schnell in einen Supermarkt, in der Zeit bekam Nils noch bisschen Baguette zu essen, denn es war schon langsam wieder Schlafenszeit für ihn. Clara fand beim warten noch einen Haufen Sperrmüll, der hauptsächlich aus Kinderspielsachen bestand, und ein Sandsieb sah noch so neu aus, dass sie Miri überreden konnte, es mitzunehmen. Wir schlenderten dann an dem Viadukt entlang und schauten in die Geschäfte rein. Es gab wirklich einiges zu gucken. Das spannendste waren drei Glasbläser, denen Clara und Miri eine ganze Zeit lang bei der Arbeit zuschauten, während Benny mit Nils auf und ab ging damit er einschlief. Es waren wirklich viele Schritte nötig, um von einer kleinen glühenden Kugel zu einem großen Gefäß zu kommen und alle drei mussten dafür auch gut zusammenarbeiten. Als Nils dann schlief, setzten wir uns auf eine Bank und aßen unsere mitgebrachten Baguettes, die Benny morgens geschmiert hatte. Eigentlich wollten wir diese oben im Park essen aber wir hatten keine Lust mehr das Wägelchen die Treppen hochzutragen. Gut gestärkt ging es weiter. Wir sahen noch Möbelbaubetriebe, Schneidereien, Lampenhersteller und vieles mehr. Lauter urige Räume in denen nostalgische Handwerkskunst betrieben wurde. Wir gingen noch durch eine Straße, die laut Reiseführer einige Handwerksbetriebe in ihren Hinterhöfen versteckt halten sollte, aber davon war leider nichts mehr zu sehen. Teilweise war es mit dem Kinderwagen echt schwierig. Paris ist auch nicht gerade eine Stadt die auf Kleinkinder ausgerichtet ist. Da Miri dann unbedingt noch in eine Apotheke wollte, da die im Vergleich zu Deutschland viel günstiger gute französische Cremes verkauften, legten wir dort noch einen Stopp ein. Benny ließ sich auch noch beraten, evtl. hilft die erstandene Creme ihm für seine schlechte Haut. Miri war auch glücklich mit ihren „Schnäppchen“. Dann ging es zum Place des Vosges, einem der schönsten Plätze von Paris. In einem der umliegenden Häuser hat der Schriftsteller Victor Hugo gelebt. Auf dem Weg dorthin gab es noch ein Eis für alle außer Nils, der schlief noch. Hier war das Eis auch super teuer, zumindest für 2 Kugeln, nahm man aber 3, halbierte sich der Preis fast. Also haben wir alle 3 Kugeln gegessen, das fühlte sich besser an, obwohl man unterm Strich mehr gezahlt hatte. Nils wurde währenddessen wieder wach. Wir liefen dann auch weiter zum Platz, da konnten er und Clara noch ein bisschen spielen. Es gab eine Sandgrube, leider war die in der prallen Sonne. Nach einiger Zeit setzen wir uns noch unter die Bäume, das Blätterdach war sehr niedrig und sehr dicht, dort war der Schatten angenehm. Nils aß noch ein Gläschen, war aber sehr enttäuscht als das „wah“ (all/leer) war. Na ja, da wir vermuteten, dass er noch Hunger hat, gingen wir also noch mal zu einem Supermarkt, dort gab es dann Brioche für ihn und noch mal Sprudel etc. für uns. Er war davon aber nicht so überzeugt und ziemlich am quängeln im Kinderwagen. Wir wollten allerdings als letzten Punkt heute noch zur Notre Dame, die wir das letze Mal, als wir noch kinderlos in Paris waren, im heilen Zustand (von außen) gesehen hatten. Sie war komplett umgeben von Bauzäunen und riesigen Gerüsten. Auf den Bauzäunen war einiges erklärt, in welcher Art und Weise die Restauration von statten gehen sollte. Wir hatten aber nicht viel Muse stehen zu bleiben, da Nils wie gesagt nicht gut drauf war und Clara auch langsam die Kräfte verließen. Wir liefen dann also zurück über eine Brücke über die Seine zum Hôtel de Ville und die zugehörige Metro Station, von wo aus wir wieder ohne Umsteigen zum Sammelpunkt für das Campingplatz-Shuttel fahren konnten Dort gabelte uns das Shuttel schließlich auf und brachte uns wieder zum Campingplatz. Gegen 18 Uhr waren wir zurück, Benny machte sich gleich ans Kochen, wir wollten Spirelli mit Tomatensauce essen. Es waren mittlerweile alle auch ziemlich hungrig, wodurch das Essen besonders gut schmeckte. Die Kids spielten nach dem Essen noch mal ziemlich viel, besonders interessant war es mittlerweile, den Kindern die gegenüber eingezogen sind, zuzugucken. Es waren drei Gesschwister, alle etwas älter als Clara, die jüngste vielleicht ähnlich alt wie Clara, mit ihrem Vater im VW Bus unterwegs und sie spielten alle gerne Fußball. Das inspirierte unsere Kinder auch zum Ball spielen, wodurch sich ein tolles Hin- und Hergekicke mit Clara, Nils und Mama ergab. Clara fiel es manchmal etwas schwer, Nils mitspielen zu lassen, und rannte mit ihm gemeinsam dem Ball hinterher, so dass er ihn dann nicht bekam, da sie natürlich schneller war als er, aber er hatte so viel Spaß am rennen, dass er ziemlich geduldig war und Clara ließ sich dann auch immer wieder drauf ein, ihm den Ball zu lassen. Später kam Benny noch dazu und spielte mit, wodurch der Spaß noch größer wurde. Nils war dann irgendwann so kaputt, dass er nur noch bei Benny auf den Arm wollte, aber in dieser Position wollte er weiter Ball spielen. Man muss sagen, für seine Größe hat er verdammt viele Meter gemacht, da darf er jetzt auch kaputt sein. Als Miri dann irgendwann dass Gefühl hatte, dass er komplett platt und bettreif war, war er gar nicht begeistert. Er wollte weiter „Ba“ spielen. Aber gut, er ließ sich irgendwann drauf ein, war aber weiter total aufgedreht, dass er beim fertig machen auf der Campermatratze die ganze Zeit Quatsch machte und sich nach hinten plumpsen ließ und darüber kaputt lachte. Benny spielte derweil noch mit Clara Ball bis sie genug davon hatte. Für Papa war es voll schön mit Clara zu spielen, vor allem wenn sie sich für etwas dermaßen begeisterte. Nach einer Weile gingen sie auch ins Bett. Sie lasen heute draußen ihr Buch, da es noch so hell war und Clara eigentlich noch nicht schlafen wollte. Nils brauchte leider wieder ziemlich lange bei Miri bis er schlief, es war dann schon kurz nach 22 Uhr bis sie aufstehen konnte. Vermutlich war er durchd as Rennen ziemlich aufgedreht. Miri war eigentlich selbst total platt und blieb dann auch nicht mehr lange auf, der Wind der heute Abend pustete machte es zusätzlich auch ziemlich frisch, so dass wir beide irgendwann froh waren in unsere warmen Betten kriechen zu können. Zumindest haben wir noch kurz über morgen reden können, das ist immer wichtig, dass wir uns beide darauf einstellen können.