01.06.2023 – Schloss Chenonceau

Heute Morgen wurde Benny schon um viertel nach 6 wach und konnte nicht mehr einschlafen. Das Zelt stand wohl auf einem blöden Hubbel, so dass man nicht bequem schlafen konnte. Das war ziemlich blöd. Gegen halb 7 stand er dann auf und bloggte noch etwas. Irgendwie musste er die Zeit totschlagen, da erst um 8 die Backwaren abgeholt werden konnten. Das war ebenfalls ziemlich blöd. Benny machte sich dann irgendwann auf den Weg, Clara schlich sich in der Zeit wieder zu Mama und Nils in den Camper. Als alle angezogen waren und Benny zurück war gab es leckeres Frühstück. Die Backwaren hier waren schon noch mal qualitativ eine andere Nummer als auf dem vorherigen Campingplatz und wir genossen die Croissants und auch das Baguette. Nils wollte heute nicht so viel Croissant, lieber noch ein bisschen Haferflocken mit Buttermilch (wir hatten aus Versehen einen ganzen Liter Buttermilch (Lait fermenté) gekauft statt normaler, aber es schien ihm nichts auszumachen – zum Glück hatten wir für den Kaffee noch Sahne, sonst hätten wir ein bisschen alt ausgesehen). Nach dem Essen nutzten wir mal noch die große Grasfläche um uns herum, um unsere div. Ballspiele zu spielen. Benny und Clara begannen mit Boccia, da wollte Nils natürlich auch mitmachen und schnappte sich die Kugeln. Leider stellten wir fest, dass wohl eine Boccia-Kugel ausgelaufen war, und dann auch noch die grüne, die Clara gerne gehabt hätte. Aber es war dann ok für sie und sie suchte sich die gelben Kugeln aus. Das Klettballspiel war als nächstes dran. Leider war Clara nicht so gut gelaunt, vermutlich fehlte ihr doch etwas Schlaf und sie war schnell grätzig wenn Benny einen Scherz machte oder Nils im Weg rumlief. Nichtsdestotrotz konnte Clara werfen üben, was auch wichtig ist für die Bundesjugendspiele, wo sie auch von der Schule aus mitmachen sollen. Währenddessen kümmerte sich Miri noch um die Wäsche, es wurde nämlich langsam Zeit dafür. Wir sparten uns das Geld für den Trockner, es war auch schon richtig warm und die Wäsche würde schnell trocknen, aber wir hatten nicht genug Platz an unserem kleinen Wäscheaufhänger, so dass einige Sachen auf dem Zelt trocknen mussten. Während Miri dann die Wäsche aufhing, kümmerte sich Benny ums Mittagessen, wir machten wieder ein paar Baguettestullen, Nils aß hauptsächlich wieder Haferflocken. Anschließend wollten wir mit dem Kinderwagen los zum Schloss Chenonceau, einem berühmten Wasserschloss ganz in der Nähe. Die Idee war, dass Nils auf dem Weg dorthin schlafen konnte. Clara fragte ob sie mit dem Fahrrad fahren konnte, was wir auch für einen guten Plan fanden. Wir machten uns auf den Weg durch die mittlerweile regelrechte Hitze. Blöderweise führte der Weg auch hauptsächlich durch die Sonne und war irgendwie länger als wir gestern Abend beim Planen den Eindruck gehabt hatten. Vermutlich lag es aber einfach nur an der Hitze, die den Weg gefühlt doppelt so lange erscheinen ließ. Aber gut, es half nichts, wenigstens war es für Clara nicht so anstrengend, dadurch dass sie das Fahrrad dabei hatte. Gegen 14 Uhr waren wir gut gebruzzelt beim Schloss angekommen, dort sperrten wir das Fahrrad ab und kauften unsere Tickets. Wie sich herausstellte, stand auf den Tickets eine Uhrzeit, zu der wir dann das Schloss besichtigen konnten/sollten. Das fanden wir aber erst am Schloss raus, das hatte uns beim Ticketkauf niemand gesagt. Gut, dass dies unsere erste Anlaufstelle war. Also machten wir uns auf über die lange Allee hin zum Schloss. Clara war ziemlich beeindruckt von allem, das Schloss sah aber auch wirklich wunderschön aus. Auch drinnen waren die Räume toll hergerichtet, viele Himmelbetten und Wandteppiche. Besonders waren auch die Küchenräumlichkeiten, die sich in dem langgezogenen Teil befanden, der über das Wasser gebaut war. Interessanterweise war die Küche wieder „im Keller“, also im untersten Teil des Schlosses angesiedelt, man sollte wohl bloß nix von diesen niederen Tätigkeiten im oberen Schlossteil mitbekommen. Wir wechstelten uns ab mit der Besichtigung mit der Küche, da Nils noch im Wägelchen schlief und wir ihn nicht die engen Treppen nach unten tragen wollten. Benny blieb zuerst bei ihm und als die Mädels nach einer guten Weile wieder kamen, zeigte Clara Papa erneut ihre Entdeckungen in der Küche. Besonders waren dort vor allem, dass fast alle Küchenutensilien aus Kupfer waren, sehr schön angeordnet. Auch einige Hackebeile konnte man sehen, die für verschiedene Hackklötze dienten. Davon gab es nämlich auch mehr als einen. Als die beiden nochmal hoch kamen, war Nils wieder wach. Miri meinte, dass er gerade wach wurde. Das traf sich ganz gutj, da wir unten alle Räume angesehen hatten. Clara und Miri gingen noch in das Obergeschoss, während Benny mit Nils nach draußen ging. Clara war jedenfalls tief beeindruckt und wollte gerne auch alle möglichen Details über die verschiedenen Königinnen wissen, die dort schon gelebt hatten, denn das Schloss war das „Chateau des Dames“, da es hauptsächlich Frauen gewesen waren, die seine Geschichte beeinflussst hatten. Clara wollte sich gerne vorstellen, dass Mama die Königin Katharina von Medici war und sie selbst eine Prinzessin. Wie man weiß, liebt sie ja Rollenspiele. Nachdem der Rundgang beendet war, trafen wir Nils und Benny wieder draußen. Die beiden saßen im Schatten und relaxten. Nils machte auch keine Anstalten großartig aus dem Wägelchen zu wollen. Es war einfach nur heiß. Es gab dort ein Café, da wollten wir gerne eine Pause machen und vielleicht ein Eis kaufen. Leider war die Auswahl nicht so besonders und alles ziemlich teuer, also schränkten wir uns etwas ein. Nils bekam einen Erdbeerjoghurt und Clara ein Eis am Stiel, Miri und Benny tranken einen Café au lait. Dann wollte Miri sich das Schloss noch etwas aus der Ferne anschauen, wo man den Teil, der über das Wasser gebaut war, gut sehen konnte, dafür mussten wir noch ein Stückchen laufen. Nils war irgendwie gerade nicht gut drauf, er sah immer das Wasser in den verschiedenen Burggräben und konnte nicht dran und war darüber sehr traurig. Wir konnten jedenfalls noch den berühmten Blick auf das Schloss erhaschen, bevor wir uns langsam auf den Rückweg machten. Es gab noch ein Labyrinth aus Hecken im großen Schlosspark, das wir uns anschauen wollten. Clara hatte da mittlerweile auch ziemlich viel Spaß dran und ging teilweise sogar eigene Wege und wollte gar nicht unbedingt uns die ganze Zeit sehen. Das war ziemlich lustig, die Hecken waren gerade so hoch, dass wir Clara nicht sehen konnten aber wir über sie hinwegsehen konnten. Als Benny nach Clara rief, sprang sie hoch und man sah kurz ihren Kopf und wusste wo sie war. Da hatten wir noch ziemlichen Spaß bis wir im Zentrum des Labyrinths waren und auch wieder draußen. Nils war weiterhin nicht so gut drauf, Miri schob ihn also relativ schnell durch. Dann gab es an dem einen Ausgang noch zwei Löwenfiguren. Clara kletterte auf einen drauf, dann wollte Nils natürlich auch unbedingt hoch, das durfte er auch, aber dort dann weiterzukommen war echt kompliziert. Er wollte partout nicht mit. Benny musste ihm immer wieder auf den Löwenkopf helfen, da er von dort runterspringen wollte. Seine Lieblingsbeschäftigung, irgendwo runterspringen, egal wo. Als wir ihn irgendwann mal soweit hatten, dass er mitkam – wenn auch nicht direkt freiwillig – war ein paar Meter weiter noch mal ein kleiner Wassergraben mit Enten und Küken, das nächste Ereignis von dem er sich nicht trennen konnte. Irgendwann hatten wir ihn dann wieder im Wagen und er beruhigte sich etwas. Als Clara ihr Fahrrad wieder hatte und er ihr zugucken konnte wie sie vor ihm her fuhr, war zum Glück alles gut und wir konnten den Weg zurück antreten. Es war immer noch sehr heiß und wir waren froh dass wir genug Wasser zum Trinken dabei hatten. Blöderweise verliefen wir uns noch ne Runde, da wir dachten wir kämen vom Parkplatz auch auf die Straße, das war aber ein Trugschluss, also verlängerte sich der Weg und wir wurden noch etwas weiter gebruzzelt. Als wir gar waren, kamen wir wieder beim Campingplatz an, da fragte Clara ob wir noch in den Pool springen könnten. Da wir so geschwitzt waren, hatten wir da auch alle richtig Lust drauf, also packten wir schnell die Badesachen ein und gingen wieder zurück zum Pool, der sich am Rezeptionsgebäude befand, wo auch das Restaurant war, dem wir zum Abendessen einen Besuch abstatten wollten. Es gab ein flaches Babybecken und ein tiefes Schwimmerbecken. Es war nicht viel los, aber ein älteres deutsches Ehepaar war auch da und die quatschten uns natürlich voll. Clara wollte ins tiefe Becken, aber nur mit der Schwimmhilfe. Dafür traute sie sich dann aber richtig reinzuspringen, und schwamm einige Male hin und her. Benny sah das heute auch das erste Mal, wie sie schwamm. Er war total beeindruckt, da hat sich der Schwimmkurs doch sehr gelohnt. Sie machte das schon richtig gut, aber der letzte Mut um ganz frei zu schwimmen fehlte noch. Irgendwann war es schon 18:15 Uhr und wir wollten uns langsam dem Abendessen widmen. Also hieß es das Wasser verlassen. Das war für Nils wieder richtig schwer. Aber es half nichts, er hatte ja vermutlich auch Hunger. Also alle noch mal trockene Sachen anziehen und dann ließen wir uns einen Tisch im Restaurant zuweisen. Es gab dort hauptsächlich Pizzen, Salate und Burger. Clara bestellte ein Kindermenu, da gab es einen Burgerpatty oder Chicken Nuggets mit Pommes, ein Getränk und ein Eis. Sie nahm den Burger, wir Großen bestellten auch einen Burger, für Nils Pommes. Während der Wartezeit ging Miri mit Nils auf den nahe gelegenen Spielplatz, da kam ein französisches Mädchen, das ziemlich viel redete, von dem Miri leider nur die Hälfte verstand. Sie konnte aber zumindest ein paar Fragen beantworten, z.B. wie alt Clara (die dann auch noch nachkam) und Nils waren. Dann kam das Essen. Nils war leider nicht so angetan von den Pommes und wollte nach kürzer Zeit sehr vehement aus dem Hochstuhl raus. Also ging Miri mit ihm noch mal ein bisschen spazieren, in der Zeit föhnte sich Benny in Höchstgeschwindigkeit sein Essen rein, damit Miri auch noch einigermaßen lauwarm ihr Essen genießen konnte. Das war alles ein bisschen stressig, aber ok, es ließ sich nicht ändern. Es kommen auch nochmal bessere Zeiten. Clara schmeckte ihr Essen wenigstens einigermaßen, brauchte dazu aber alle Portionen Ketchup, die auf dem Tisch bereitstanden. Den Burgerpatty wollte sie aber auch mit Ketchup nicht, über den freute sich Papa. Sie durfte sich dann noch ein Eis aussuchen, ein Smarties Eis, und war danach pappsatt. Während Miri ihre Mahlzeit zu sich nahm, ging Benny mit Nils spazieren, da hatten die beiden dann auch nochmal etwas Zeit zu zweit. Eigentlich wollten sie zum Spielplatz, aber Nils sah die Kühe auf der anderen Straßenseite und wollte lieber dorthin. Als diese uninteressant wurden sind sie wieder zurück an Clara und Miri vorbei, vorbei am Pool und an die „Cher“. Dort hat er noch Treppen laufen wollen, das machte ihm auch riesen Spaß. Na ja irgendwie musste man die Zeit ja rumbekommen. Nachdem wir bezahlt hatten, gingen wir zum Camper zurück. Nils bekam da auch noch was zum Essen, schließlich hatte es für ihn nicht so viel gegeben. Er verputzte noch mal eine Schüssel Haferflocken. Danach gingen wir alle in Schichten duschen. Erst Benny, dann Miri mit den Kids. Benny holte Nils ab, nachdem Miri ihn geduscht hatte. Da brauchte man richtig Planung, um das möglichst stressfrei zu machen. Bis das erledigt war war es auch schon ordentlich spät. Miri brachte Nils ins Bett, bis der schlief war es schon nach 22 Uhr. Clara hatte Benny noch beim spülen geholfen, sie war auch noch wach und wollte am liebsten noch länger aufbleiben. Sie wollte noch Scherzfragen machen, also machten wir das noch für 5 Minuten, dafür fiel das Vorlesen aber aus. Sie ging dann auch relativ bereitwillig schlafen. Benny ging noch mit dem Lappi zur Rezeption, da es nur dort WLAN gab, um ein paar Blogartikel hochzuladen. Als er zurückkam, gab es noch ein Gläschen Wein und wir quatschten noch ein wenig, bevor wir gegen halb 1 ins Bett gingen. Heute hatte Miri sich bereiterklärt, im Zelt zu schlafen, da Benny die Nacht davor dort so schlecht gelegen hatte und Benny ging zu Nils in den Camper. Leider schlief er dort auch ewig nicht ein, da es dort drin ziemlich warm war.