08.06.2023 – Haselnussfarm und Schloss Talcy

Wir schliefen bis um halb 10, was echt gut war nach der kurzen Nacht. Allerdings war dann der Frühstückshunger schon ziemlich groß und Nils war nicht so begeistert dass wir noch ein paar Minuten brauchten bis alles fertig war. Wir aßen heute morgen mal Müsli, da es keine Bäckerei in der näheren Umgebung gab. Wir kamen noch ein bisschen ins Gespräch mit unseren Nachbarn, die aus Brüssel kamen und sehr gut Englisch sprachen. Sie hatten eine kleine Tochter und waren in der Elternzeit 5 Wochen unterwegs gewesen. Das war ihre letzte Station bevor sie wieder zu Hause ankamen in der Stadtwohnung ohne Garten. Wir konnten hier auf die Toilette gehen und auch noch mal Geschirr spülen, es gab einen kleinen Sandspielplatz mit Rutschen und der ganze Garten und das Gelände des Hofes waren sehr malerisch. Um 11:30 Uhr waren wir noch mit der Herrin des Hauses in ihrem Hofladen verabredet. Sie verkauften dort alle möglichen Produkte, zu denen sie ihre Haselnüsse verarbeiteten. Wir kauften div. Nussmuse und Schokonussmuse und bezahlten den Stellplatz. Die Kommunikation war nur auf Französisch möglich, aber wir kamen zurecht, auch wenn es sehr sehr holprig war. Zum Glück gab es in der heutigen Zeit Google Translate, da konnte man seinen Text ins Handy sprechen und es wurde übersetzt. Das ging natürlich in beide Richtungen. Als alles erledigt war, packten wir langsam die Sachen und machten uns auf den Weg nach Talcy, das war nur ein paar Minuten weg und dort gab es noch ein kleineres Schloss an der Loire. Wir parkten dort, und Miri ging sich das mit den Kids angucken, Benny blieb im Camper und beschäftigte sich noch mit dem Blog, er hatte auch genug von den ganzen Chateaus. Aber wie so oft in dem Urlaub, hatte das noch zu und machte erst um 14 Uhr auf. Zum Glück war es aber nur noch eine Viertelstunde bis dahin. Wir gingen noch mal kurz zurück zum Camper. Mit dem Glockenschlag um 14 Uhr wurden dann die Tore geöffnet und wir konnten das Schloss besichtigen. Wir waren erst mal die einzigen Besucher. Es gab 15 Zimmer, die komplett eingerichtet waren. Es war wirklich alles sehr schön gemacht und man konnte sich gut in vergangene Zeiten zurückversetzen. Auch der Garten drumherum war schön angelegt, es gab einen Brunnen an dem sich eine hellrosa Rose emporrankte und einen großen Schuppen, in dem sich altertümliche Gerätschaften befanden die zum Trauben pressen benutzt wurden. Die Presse wurde von einem riesigen Rad angetrieben, das bestimmt 3-4 Meter im Durchmesser hatte. In einem runden Turm befand sich der Taubenschlag, die Wände bestanden aus lauter kleinen Höhlen, in denen jetzt bunte Tontauben saßen. Als wir fertig waren mit der Besichtigung, trafen wir wieder auf Benny, der direkt gegenüber vom Schloss parken konnte. Dort befand sich ein kleiner länglicher Park mit Picknickbänken, wo wir beschlossen unser Mittagessen zu uns zu nehmen. Es gab die Reste von den Tortellinis und für die Kids zu ihrer Begeisterung Nudeln mit Tomatensauce, was beides Benny zubereitete während Miri mit den Kids eine dortige Sitzgruppe in den Schatten zog. Wir ließen es uns schmecken, mittlerweile war auch wieder gut Hunger vorhanden. Da der Tisch ziemlich verkackt war von den hier überall vorhandenen Ringeltauben, legten wir Claras neues Strandhandtuch als Tischdecke unter, was sie so mittelgut fand, aber es war ok für sie und sah dadurch auch wirklich nach einem schön gedeckten Tisch aus. Das Essen kam gut an und im Anschluss wollte Nils noch etwas spielen. Papa spielte noch Ball mit ihm, was ihm gut gefiel, allerdings war es auch wieder bockheiß. Da Nils heute morgen so lange geschlafen hatte und es jetzt auch schon so spät war, versuchten wir ihn bis Abends wachzulassen. Es klappte auch ganz gut, da wir nur noch kurz mit dem Auto in die nächstgrößere Stadt Muides-sur-Loire fuhren. Die lag an der Loire, wo wir noch ein wenig Zeit am Wasser verbrachten mit Steine werfen, was Nils gut gefiel, Clara war wieder total müde und nicht so gut gelaunt. Es war jetzt aber auch so eine blöde Übergangszeit zwischen Mittag- und Abendessen bevor wir weiter Richtung Heimat fuhren. Wir konnten das nicht so früh machen mit dem Abendessen, sonst werden die Kinder wieder um 10 wach und machen die Nacht wieder zum Tag. Außerdem ist es heiß und jetzt hieß es einfach nur Zeit totschlagen. Das war – nicht nur für die Kids – teilweise ziemlich langweilig. In der Nähe gab es zwei Foodtrucks, wovon der eine auch Crêpes und Eis verkaufte, der andere nur Getränke. Wir hatten vor, wenigstens einmal in Frankreich noch Crêpes zu essen und das als Abendessen zu nehmen. Klingt nicht sinnvoll, war es aber irgendwie hier, da wir super spät zu Mittag gegessen hatten und noch kein richtiger Hunger da war. Da reichte so ein Crêpes als Abendessen. Nachdem wir also einige Zeit an der Loire verbracht hatten, gingen wir dort hin und bestellten für Nils einen Natur-Crêpe mit einer Kugel Vanilleeis obendrauf, für Clara einen Nutella-Banane-Crêpes mit ebenfalls einer Kugel Eis obendrauf, Benny aß einen mit Nutella und Miri den Crêpes des Hauses mit gesalzener Karamelsoße und Mandelsplittern. Es schmeckte sehr lecker und wir saßen hier noch mal in einer schönen Umgebung. Als Nachtisch vom Nachtisch gabs für Benny noch ein Eis (Melone, Joghurt). Wir hätten gerne noch etwas länger hier gesessen aber Nils hatte da was dagegen. Er war sehr aktiv und wollte einfach nur rumlaufen. Also ging es langsam zurück zum Camper. Wir hatten noch eine letzte Sache auf der Todo-Liste, und zwar noch mal in eine franz. Apotheke fahren. Benny wollte seinen Cremevorrat noch mal aufstocken. Miri hatte auch noch ein paar Sachen auf dem Wunschzettel, da es in franz. Apotheken sehr viel gute Kosmetikmarken gibt, die man in Deutschland meist nur wesentlich teurer bekommt. Das Einkaufen war wieder etwas stressig, da Nils nicht auf dem Arm bleiben wollte und sehr viele spannende Sachen zum Ausräumen entdeckte. Wir wechselten uns ab in der Betreuung, so ging es einigermaßen. Nach erfolgreichem Shopping gings zurück zum Camper. Die Kids putzten noch die Zähne und bekamen die Nachtsachen an, dann ging es los. Wir machten noch einen ganz kurzen Abstecher zum Schloss Chambord, das war nämlich das größte Schloss des Loiretales und ganz in der Nähe. Nils war jetzt aber durch und schlief direkt ein. Benny parkte noch an einer der großen Alleen, die dorthin führten, so dass Clara und Miri noch kurz aussteigen konnten um es sich etwas mehr aus der Nähe anschauen zu können. Es war allerdings noch so weit weg, dass sie nur ein Stück näher gingen, bis man einen guten Blick bekommen konnte. Das Schloss sah fast so aus wie das Walt Disney Schloss, mit seinen vielen Türmchen. Noch schnell ein paar Fotos machen und ab zurück zum Camper und nun schlief auch Clara ziemlich schnell ein. Es war noch recht früh, ca. halb 8, aber heute probierten wir es mal so. Die Fahrerei lief ganz gut, Benny war fitter als gestern und es war ja auch noch lange hell. Miri fand einen Stellplatz auf einem Pferdehof und konnte telefonisch auf französisch abklären, dass der noch frei war. Eine Meisterleistung. Einmal verfuhren wir uns und mussten für Benny noch eine Pinkelpause einlegen, was sich auf eine halbe Stunde Verspätung summierte. Unsere Gastgeber schrieben uns dann eine SMS, dass wir klingeln sollten wenn wir da sind. Durch die Verspätung wurde es aber dann doch 23:45 Uhr, so dass sie uns dann doch lieber das Tor aufmachten und uns sagten, wo wir parken sollten. Gegen 22 Uhr wurden die Kinder wach und machten nur noch Quatsch. Wir erwarteten, dass es nach 10 Minuten in Weinen umschlagen würde, aber tatsächlich hielt die gute Laune etwas länger an. Trotzdem musste Miri irgendwann Händchen halten was echt unbequem ist wenn man im Camper vorne sitzt und er hinten am Fenster. Irgendwie schafften wir es dann aber anzukommen, machten das Bett und uns selbst noch fertig. Die Kinder waren wieder total aufgedreht und Nils brauchte ewig zum Einschlafen. Dafür war es aber ruhig und als alle mal schliefen wurde die Nacht auch sehr erholsam.