Heute standen keine Termine an, also hieß es mal wieder ausschlafen. OK, das hieß bis der Hahn krähte bzw. heute eine Henne vor dem Fenster scharrte. Die scheinen wirklich jeden Morgen von Haus zu Haus zu ziehen, später war von ihnen keine Spur mehr zu sehen. Es war so 20 vor 8, ging also einigermaßen. Nils schlief noch ein bisschen, Miri ging mal rüber zu den anderen und wir kuschelten noch ein bisschen. Heute konnten wir noch mal draußen frühstücken, also bauten wir dort alles auf. Nils war dann auch bald wach und wir aßen draußen. Clara hatte sich Spiegeleier gewünscht und da wir noch einige Eier hatten erfüllten wir den Wunsch. Ansonsten gab es noch Toast, Müsli und eine frisch gepflückte Zitrone (oder Orange? irgendein Mittelding) und eine Mandarine aus dem Geschäft. Anschließend machten wir uns ans Packen, die Kinder durchstreiften währenddessen den großen Garten. Das war schon echt super hier, dass sie einfach rumlaufen konnten wie sie wollten und wir uns keine echten Sorgen machen mussten – im Gegensatz zum Campingplatz. Als alles erledigt war machten wir uns auf den Weg nach Palma. Wir steuerten einen P+R an, von dem aus man mit der Metro oder dem Bus in die Stadt fahren konnte. Wir fanden die Metrostation am schnellsten und nachdem wir die Tickets gelöst hatten, konnte es losgehen. Wir kamen am Placa Espanya an, von dem aus wir noch ca. 15 Minuten Fußweg bis ans Meer hatten. Dort sind der Königspalast und die Kathedrale direkt nebeneinander zu besichtigen. Dort angekommen, machten die Kids und Miri erst mal noch eine kleine Essenspause, irgendwie war schon wieder Hunger da. Es war auch schon 12 Uhr. Benny verzichtete aber lieber. Danach gingen Miri und Clara in den Königspalast, den wollte Clara gerne anschauen und Miri auch. Benny ging mit Nils etwas spazieren, damit der dann auch schlafen konnte. Die beiden liefen am Meer entlang, gegenüber der Strandpromenade. Alle Überwege zur Promenade selbst waren mit rot-weißem Band abgesperrt, also die Ampeln funktionierten zwar aber man sollte sich wohl nicht dem Meer nähern. Benny sah später auch warum. Es gab wohl wieder 3 bis 4m Welle und die klatschten dermaßen gegen die Küste, dass sie bis hoch auf die Straße spritzen – zwar nur manchmal aber es passierte. Wenn man dort entlang läuft könnte es also gut passieren, dass man mal unfreiwillig geduscht wird. Benny beschloss dann auch auf der „sicheren Seite“ zu bleiben. Nils brauchte ewig bis er schlief, über eine halbe Stunde. Aber das war nicht so wichtig, die beiden hatten ja keine Eile, die Mädels waren ja gut unter. Als er Weg plötzlich vor den Männers aufhörte, entschied Benny umzudrehen und durch den Park und die Stadt zurück zu laufen. Etwa um diesen Zeitpunkt rum schlief Nils dann auch ein. Die beiden kamen durch ganz enge, verlassene Gassen, wirklich kein Mensch dort zu sehen, fast schon geisterhaft. Währenddessen beäugten die Mädels den Königspalast. Im Palast selbst konnte man zwei Etagen anschauen, wovon die obere auch heute noch vom König von Spanien bewohnt wird, wenn er in seiner Sommerresidenz ist. Der Palast an sich ist schon sehr alt und wurde ursprünglich von arabischen Herrschern erbaut. Wir gingen zeitweise mit einer Führung mit und konnten so ein paar interessante Details erfahren. Als wir durch waren versuchten wir wieder langsam zu Benny zu kommen. Mittlerweile war es aber so windig geworden, dass wir auf dem Weg, den wir gekommen waren keine Chance hatten. Claras Kappe flog bei dem Versuch dort doch lang zu gehen, weg, wurde aber zum Glück aufgehalten von netten Passanten. Unterwegs sahen Miri und Clara noch einen Panda, also einen Menschen, der als Panda verkleidet war. Dort verbrachten sie dann auch noch etwas Zeit und schauten ihm zu was er so macht. Eine kleine Spende durfte natürlich auch nicht fehlen. Nach einer Weile sind sie dann zu Benny, der wartete schon ganz in der Nähe auf einer Mauer. Nils schlief noch immer und mittlerweile hatte Benny auch etwas Hunger. Nachdem wir uns nochmal getroffen hatten, suchten wir einen Supermarkt, den wir schlussendlich auch fanden, dort gab es Baguettes und einen riesigen Pfirsich und wir fanden noch Mitbringsel für die blumenpflegenden Nachbarn. Wir schmausten die Sachen mit Blick auf die alte Seehandelsbörse. Nils weckten wir dann auch langsam wieder. Er aß auch noch ein bisschen was, danach gab es ein Eis, und das war wirklich super lecker, eines der besten aller Zeiten. Leider hatten wir das System nicht so ganz verstanden, denn eigentlich bestellte man keine Kugeln, sondern die Größe der Gefäße (Waffel oder Becher). Dadurch bekam Clara ein riesiges Vanilleeis, Benny eins mit einer Sorte Haselnuss/weiße Schokolade/Nougat und Miri mit Nils aß Mango und Banane Toffee. Es war köstlich, aber leider wurde es durch den Wind immer kühler. Zum Glück hatten wir zumindest für die Kids und Benny Jacken dabei. Danach entschieden wir noch an den Hafen zu gehen. Wir hatten ein großes Kreuzfahrschiff gesehen, das wir mal aus der Nähe anschauen wollten. Es gab zwei Möglichkeiten dorthin zu kommen, die eine hätte eine Stunde Fußmarsch bedeutet, die andere war kürzer, aber leider kamen wir da nicht bis ans Ende dieses Piers, da dort dann abgesperrtes Hafengelände (die Schiffswerft) war, das wir nicht betreten konnten. Wir kraxelten kurz auf den Steinen rum, aber da Nils immer weiter ans Wasser wollte beendeten wir das aus Sicherheitsgründen schnell und gingen an der Meeresseite zurück Richtung Kathedrale. Die Wellen rollten ziemlich beeindruckend aufs Land zu, Clara fand das auch sehr interessant. Wir machten immer wieder Halt und guckten zu. Als wir eigentlich schon wieder direkt an der Hauptstraße waren, filmte Miri die Wellen und plötzlich kam eine richtig große Welle, die komplett auf den Gehweg schwappte und obwohl sie beide noch etwas weg rannten, hatten Clara und Miri richtig nasse Beine und Füße. Weit weg rennen ging ja auch nicht, denn direkt neben dem Gehweg war eine vielbefahrene Straße! Es war schon krass, aber irgendwie auch witzig. Clara hatte zum Glück Wechselkleidung dabei und zog sich schnell um. Wir machten uns dann aber jetzt langsam auf den Rückweg. Wir mussten noch ein Stück laufen und noch einen Supermarkt aufsuchen, wir brauchten noch ein paar Kühlschranksachen. Das gestaltete sich mal wieder etwas schwierig, denn die meisten Supermärkte die wir fanden hatten keine Milchprodukte, das waren nur so typische Minimärkte, wie man sie aus den südlichen Ländern kennt. Dort gab es vor allem was zu trinken. An der Bushaltestelle angekommen, von der aus wir zurück zum P+R wollten, gab es dann noch einen Markt, aber um dorthin zu kommen musste Benny einige Ampeln überqueren. Die anderen warteten so lange. Unseren Bus, den wir eigentlich nehmen wollten mussten wir vorbeifahren lassen, da Benny noch unterwegs war. Beim nächsten waren wir alle wieder komplett und wir konnten in den Bus einsteigen. Blöderweise gab es dann Missverständnisse mit dem Fahrer, denn als wir ihn fragten an welcher Haltestelle sagte er uns „die übernachste“, also warteten wir die nächste ab und merkten plötzlich, dass er ganz woanders hinfuhr als dorthin, wo wir hinwollten. Das bedeutete auch, dass er eine riesige Autobrücke überquerte und eine Autobahn zwischen uns und unserem Parkplatz lag. Als wir endlich aussteigen konnten an der nächsten Haltestelle fing es auch noch an zu schütten. Als ob wir es bestellt hätten. Wir sprinteten zurück zum Auto, zum Glück gab es überhaupt Fußwege dorthin, denn es war alles ein Industriegebiet. Nach einer halbstündigen Autofahrt gab es dann zu Hause noch einen Topf Nudeln mit Tomatensauce und eine heiße Dusche für Miri und Clara. Die Kids schliefen recht zeitig ein und Miri und Benny bloggten noch etwas, dabei hörten sie etwas Musik. Später überlegten die beiden noch was sie morgen machen könnten.



