05.09.2012 – Hawks Nest

 

Für halb sechs hatten wir den (Handy-)Wecker gestellt. Aus unerfindlichen Gründen war aber Mirjams Handyakku von 88% (abends) auf 0% gefallen und hat somit nicht geklingelt. Der natürliche Wecker in Form von Vögeln, deren Gesang sich anhört wie wenn ein Mensch pfeift, hat aber 5 min später geklingelt. 🙂 Die Sonne war zwar noch nicht aufgegangen, aber es war schon recht hell und im ersten Moment dachten wir, dass wir vielleicht etwas spät dran wären um die Delphine zu sehen. Schnell fuhren wir also zu der Brücke, von der aus man angeblich die Delphine morgens ins Meer schwimmen sehen kann. Es war noch ziemlich kalt. Eine Frau, die auch interessiert ins Wasser geguckt hatte, erzählte uns auf Nachfrage, dass sie in den letzten drei Wochen die Delphine immer gesehen hat, aber dass sie vermutet, dass es an diesem Morgen anders sein könnte, da recht wenig Vögel da wären, was bedeutet, dass auch nicht viele Fische da sind. Sie gab uns noch ein paar Tipps, wo wir auch Glück haben könnten, aber wir beschlossen, noch etwas zu warten. Und tatsächlich, nach ein paar Minuten sahen wir Bewegung im Wasser und erste Flossenspitzen waren zu sehen! Es waren drei Delphine, die da unter der Brücke durchschwammen. Wir rannten schnell auf die andere Seite (Vorsicht, es war eine Hauptstraße), und als sie da auftauchten, konnte man sie ganz genau erkennen! Sie schwammen noch ein bisschen in der Bucht herum, bis sie sich dann auf den Weg ins Meer machten und uns verzaubert zurückließen.

 

Morgenstimmung in der Bucht von Hawks Nest.

 

Delphine in der Bucht von Hawks Nest.

 

Nach dem Frühstück (mit Blick auf die Bucht) machten wir uns auf den Weg an den Strand. Die Frau heute Morgen hatte uns erzählt, dass man am Ende des Strandes auf einen Berg wandern kann, von dem aus man manchmal Wale sieht. Also stapften wir erst einmal über riesige Sanddünen, bis wir am Strand ankamen, der fast menschenleer war. Das kann man sich gar nicht vorstellen, wirklich kilometerlang nichts als Sand und Wellen – und vielleicht fünf Menschen außer uns.

 

Hawks Nest Beach und der zu erklimmende Berg.

 

Der Weg zum Berg war weiter als es aussah. Während wir so dahin schlenderten, entdeckten wir seltsame tote Fische (etwa 4-5 Stück), die mind. 30 cm lang waren und einen Durchmesser von ca. 10 cm hatten. Was mit ihnen passiert ist wissen wir nicht, evtl. wurden sie ein Opfer des starken Windes, den wir hier zur Zeit haben, und den damit einhergehenden großen Wellen.

 

Frontansicht Toter Fisch.

 

Der Wanderweg auf den Gipfel ist Teil des Myall Lakes National Parks und führte relativ steil durch Buschland nach oben. Es waren nur 1,5 km, aber wir brauchten schon ordentlich Zeit dafür. Nicht zuletzt weil man extrem aufpassen musste sich nicht den Fuß zu verknaxen, weil der Weg nicht komplett angelegt war und oft nur aus großen Steinen bestand. Zwischendurch wurden wir immer wieder mit fantastischen Ausblicken auf das Meer und die Küste belohnt.

 

Miri beim Aufstieg auf den Berg.

 

Benny beim Aufstieg auf den Berg.

 

Ausblick vom Berg auf Hawks Nest

 

Das letzte Stück zum Gipfel war dann kaum mehr ein Weg, über Gesteinsbrocken kletterten wir hinweg und da es hier mittlerweile auch richtig warm ist, kamen wir ziemlich ins Schwitzen. Oben angekommen, hatten wir eine tolle Aussicht aufs offene Meer. Wir hatten natürlich das Fernglas dabei (danke, Papa!), aber Wale entdeckten wir leider keine.

 

Ausblick Gipfel.

 

Nach einer langen erfolglosen Suche ging es dann natürlich den ganzen Weg auch wieder zurück (und der Abstieg war nicht weniger anstrengend). Am Strand zogen wir dann die Schuhe aus und liefen durchs Wasser, das übrigens ziemlich kalt ist und oft ist Schwimmen verboten, da es zu starke Strömungen und/oder Wellen gibt. Und dann passierte für uns beide etwas wundervolles. Während wir so dahinspazierten, sahen wir beide gleichzeitig aus dem Augenwinkel einen Schatten in einer Welle… als wir genauer hinsahen, entdeckten wir tatsächlich einen Delphin, der durch die Welle surfte!! Leider war der Moment so schnell vorbei, dass wir ihn nicht digitalisieren konnten (Leider, denn es hat wirklich toll ausgesehen).

Wir hatten das noch gar nicht richtig verdaut, da kam auf einmal ein paar 100 Meter vor uns ein Hund über die Dünen gelaufen, weit und breit kein Herrchen zu sehen. Also schnell durch das Fernglas geschaut, und tatsächlich, es war ein Dingo! Angeblich sind sie gar nicht so leicht zu Gesicht zu bekommen und uns läuft einfach so einer über den Weg. Aber außer uns waren sonst auch keine Menschen unterwegs zu dem Zeitpunkt. Der Dingo lief ganz gemütlich auf uns zu. Als er auf unserer Höhe war, machte er einen Schlenker in unsere Richtung, was uns doch kurz in Aufregung versetzte, denn so ganz ungefährlich sind Dingos nicht. Wir waren dann aber doch scheinbar nicht wirklich interessant, so dass er seinen Weg in die Richtung des Berges fortsetzte (asu der wir kamen) und schließlich verschwand.

 

Dingo am Hawks Nest Beach.

 

Wir waren total baff von diesen ganzen Tierbegegnungen und beschlossen, diese erst mal bei einem Nickerchen am Strand zu verarbeiten. Leider war es durch den starken Wind so kalt, dass wir es nicht sehr lang ausgehalten haben. Wir hatten noch etwas Zeit und machten uns auf die Suche nach einer Dusche, was mal wieder ziemlich nötig war. Benny hatte die geniale Idee, auf einem Campingplatz zu fragen, ob wir für ein paar Dollar ihre Duschen benutzen dürfen. Gesagt, getan. Und tatsächlich war das möglich, die Frau an der Rezeption war überhaupt nicht überrascht, und so konnten wir eine ausgiebige Duschzeremonie veranstalten, denn die Duschen waren warm und sauber. Anschließend fuhren wir zu dem Stellplatz zurück, wo wir die Nacht verbracht hatten und bereiteten Rump Steak (für Benny) und Baked Beans mit Reis zu. An dieser Stelle bleibt noch zu erwähnen, dass es sich bei dem Steak um ein 500g Teil handelte, das Benny allein getilgt hat. Dabei hatten wir mal wieder Gesellschaft von sehr vielen Vögeln, unter anderem leben hier auch viele Papageienarten, Lorikets mit grünen Flügeln und rotem Bauch, und auch eine größere Art, die grau ist und einen rosa Bauch hat. Diese waren an unserem Essen aber überhaupt nicht interessiert, im Gegensatz zu anderen (uns unbekannten) Vögeln, die zum Teil etwas aufdringlich wurden und sich auch ca. 40 cm von uns entfernt noch wohlgefühlt haben. Manchmal, wenn man nicht recht aufgepasst hat, sind sie sogar auf den Tisch gesprungen, an dem wir gespeist haben. Total krass jedenfalls – aus Deutschland kennen wir sowas beide nicht.

 

500g reinstes Rump Steak.

 

Krieg dem Steak – allet mut weg.

 

Besuch beim Abendessen.

 

Als alles verputzt und alle satt waren (inkl. der Vögel), packten wir mal wieder unsere Siebensachen. Die nächste Station ist Port Macquarie.

Viele Grüße aus Down Under,

Mirjam & Benny

 

2 Antworten zu „05.09.2012 – Hawks Nest“

  1. Avatar von Anne
    Anne

    Hi ihr beiden,

    ihr glaubt mir gar nicht wie mega neidisch ich auf euch bin… Einfach toll was ihr so erlebt und die Bilder die ihr postet! 🙂
    Wir wünschen euch noch ganz viele weitere tolle Eindrücke, Begegnungen und Erfahrungen und hoffen auf noch viele unterhaltsame Posts von euch! 🙂

    Liebe Grüße aus dem Saarland,
    Kay & Anne

    p.s.: Habt ihr schon das Wasser beim Abfließen beobachtet? 🙂

  2. Avatar von Mirjam

    Hi Anne,

    danke für das Lob. 🙂 Und nicht neidisch sein, wer weiß was ihr noch alles erlebt :-). Vor einem halben Jahr wusste ich auch noch nichts von Australien. 😉

    Das Wasser fließt hier linksherum. Jetzt weiß ich aber nicht mehr wie es zu Hause war?! Bitte um Aufklärung. 🙂

    LG Mirjam + Benny

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