In Port Macquarie hatten wir auch wieder Glück und fanden für unseren Johnny einen Stellplatz am Meer. Zwar war der Blick nicht so gut, da er ziemlich zugewachsen war, aber man hörte das Meer rauschen. 🙂 Nach dem obligatorischen Frühstück gingen wir dann Koalas gucken. 🙂 In „Port“, wie die Einheimischen sagen, gibt es nämlich ein Koala Hospital. Als wir ankamen, wurde uns erzählt, dass gerade ein Koalamädchen eingeliefert worden war. Durch eine Glasscheibe konnten wir beobachten, wie sie untersucht wurde. Durch den starken Wind war sie von ihrem Baum auf ein Autodach gefallen, hatte sich aber zum Glück kaum verletzt. Wir gingen anschließend über das Gelände, wo es verschiedene Gehege gab, die so gestaltet waren, dass zwar in jedem mindestens ein Baum steht, die Koalas aber nicht in andere Gehege gelangen können. Da sie sehr faul sind und nicht springen können, ist das nicht sooo schwierig. 😉 Bei einigen Koalas konnte man dann auch ihre Leidensgeschichte lesen. Viele waren Bränden zum Opfer gefallen. Eine Koaladame z.B. fand man ganz oben an einen Baumstamm geklammert, alles um sie herum war abgebrannt. Sie selbst hatte so schwere Verbrennungen, dass sie wochenlang die Augen nicht öffnen konnte. Letzendlich kam sie aber durch und hat im Koala Hospital sogar noch zwei Babys bekommen, die in die Wildnis entlassen werden konnten. Eine andere war von einem Auto angefahren worden und musste anschließend ein Bein amputiert bekommen. Einer der vielen ehrenamtlichen Pfleger erzählte uns, dass sie trotzdem sehr gut klettert (aber nicht gut genug für die Freiheit, weswegen sie einer der ständigen Bewohner, ein so genannter „Resident“ ist) aber genau am heutigen Tag noch mal einen Unfall hatte, da der Ast, auf dem sie gesessen hatte, durch den starken Wind abgebrochen war und sie sich so am Auge verletzt hatte, dass sie jetzt auch noch auf einem Auge blind ist… Da gerade Fütterungszeit war, konnten wir einige der Tiere, die ja hauptsächlich schlafen (20 h am Tag – da fragt man sich doch, ob man im nächsten Leben kein Koala werden möchte 😉 ) richtig in Aktion erleben. Von dem Pfleger erfuhren wir auch nocht, dass sie drei verschiedene Sorten Eukalyptus bekommen, die täglich von einem Experten angeliefert werden. Das Problem ist nämlich, dass es weit über 200 Eukalyptusarten gibt, wovon aber nur ca. 60 von Koalas gefressen werden. Anschließend gaben wir noch ein bisschen Geld für Souvenirs aus, da der Erlös einem guten Zweck zukam. Das Hospital bekommt nämlich keinerlei Zuschüsse vom Staat. Währenddessen kam noch mal der Pfleger, um uns darauf aufmerksam zu machen, dass Barry, ein etwas älterer Koala mit Buckel seine Zusatznahrung bekommt. Diese bestand hauptsächlich aus Sojamilch, die er genüßlich trank.

Anschließend besichtigten wir noch ein Wohnhaus, das Ende des 19. Jahrhunderts gebaut worden war. Dort sahen wir übrigens unsere erste etwas imposantere Spinne (Falls jemand weiß, um welche Art es sich handelt der möge sich bitte zu Wort melden):

In Port Macquarie gibt es ein Naturrreservat namens Sea Acres, das wir besichtigen wollten. Auf der Suche nach dem „Eingang“ kamen wir an einen Leuchtturm, auf dessen einer Seite noch eine kleine Bucht mit den hier typischen Felsen war. Ein kleiner Eindruck:


Nach kurzer Nachfrage haben wir dann herausgefunden, dass wir noch ein Stück fahren mussten. Kurz darauf kamen wir dann bei dem „Rainforest Centre“ an. Nachdem wir durch die Souvenirs gestöbert haben, ging es dann los. Durch den subtropischen Regenwald war ein Weg auf Stelzen angelegt worden und an interessanten Punkten konnte man Infos zu Pflanzen und Tieren des Waldes lesen. Diese Infos sollten uns später, wenn wir im „echten“ Regenwald, also ohne Stelzenwege, wandern sollten, noch nützlich sein.

Nach diesen ganzen informativen Veranstaltungen wollten wir noch mal ein bisschen Strandfeeling. In Port gibt es zwei Strände, an denen der Regenwald bis an den Sand reicht. Einen davon, den Miners Beach, der keinen direkten Zugang hat, sondern vom benachbarten Shelly Beach aus erwandert werden will, suchten wir dann noch auf. Der Weg war schon traumhaft, mit immer neuen Aussichten auf kleine felsige Buchten, aber der Strand selbst war der Hammer. Menschenleer, mit ein paar vorgelagerten Felsen, die als Wellenbrecher fungierten, sodass an manchen Stellen aus entgegengesetzten Richtungen Wellen aufeinander zu rollten. Dadurch ergab sich eine beachtliche Strömung, die man nicht unterschätzen sollte. Schwimmen war daher leider nicht drin.

Außerdem war das wasser auch viel zu kalt zum Schwimmen, aber ein bisschen sonnen war drin. Nach einiger Zeit kehrten wir dann an den Haupstrand zurück, wo auch unser Camper stand und kochten uns Nudeln mit Tomatensoße, die wir auf einer Picknickbank mit Meerblick zu uns nahmen.

Nachdem wir noch Bekanntschaft mit einem Truthahn gemacht hatten (der scheint dort als so eine Art Mülleimer zu fungieren – alles was von den Touris zurück gelassen wurde wird von dem Vogel zerhackt, darunter war auch eine Tupperdose), machten wir uns dann auf den Weg zum nächsten Ziel: Coffs Harbour. Auf der Fahrt haben wir es uns selbst noch mal ein bisschen spannend gemacht, da wir mit fast leerem Tank los sind und dann feststellen mussten, dass viele australische Tankstellen schon um 18 Uhr die Schotten dicht machten. So kamen wir nach ca. 10 km an die erste Tankstelle. Die verlassene Umgebung ließ uns schlimmes vermuten. Die Tanke war zu. Wir drehten um und fuhren wieder zurück auf den Pacific Highway. Irgendwann fing die Tankleuchte an zu leuchten und die laut Google Maps nächste Tankstelle war noch 18 km entfernt. So langsam fingen wir an zu schwitzen, denn wir hatten keine Ahnung wie groß die Reserve wohl sein würde und ob diese Tankstelle wohl noch offen hat. Aber wir hatten Glück und wir schworen uns, nie wieder mit so leerem Tank loszufahren. 😉
Hier noch ein toller Käfer, den Miri auf der Zapfsäule entdeckt hat (Hier gilt mal wieder – wer das Vieh kennt, der möge sich nochmal bitte melden):

Viele Grüße aus Down Under,
Mirjam & Benny
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