09.09.2012 – Lamington National Park

 

Direkt nach dem Aufstehen fuhren wir los in die Berge, da wir noch eine gute Strecke dorthin hatten. Spektakuläre Ausblicke auf die Bergwelt und einen im Tal liegenden See waren im Morgenlicht schön anzusehen.

 

Blick ins Tal

 

Anderer Blick ins Tal

 

Wir hielten die ganze Zeit Ausschau nach Känguruhs, da wir ja immer noch keine gesehen hatten und überall Warnschilder standen, die einen dazu ermuntern sollten langsam zu fahren. Irgendwann dachte Mirjam, sie hätte eins gesehen. Also hielten wir an. Beim Zurückgehen sahen wir in einer anderen Richtung tatsächlich eins! Es war wohl eher ein Wallaby, also eine kleine Känguruhart und vielleicht 200 m entfernt. Kurz bevor wir es fotografieren konnten, hüpfte es dann aber weg. Das erste erspähte Känguruh entpuppte sich übrigens als Kuh. 😉
Der Lamington National Park kann von zwei Orten aus erwandert werden. Wir fuhren nach Bina Burra. Da das Visitor Centre noch nicht offen hatte (wir waren zu früh 8-)) und wir auch noch nicht gefrühstückt hatten, fuhren wir nochmal ein paar Meter zurück und parkten in einer Kurve an der Bergstraße mit einer genialen Sicht aufs Tal. Camping-Tisch und Stühle aus dem Auto und schon gings auch los mit einem tollen Frühstück mit krassem Ausblick. Also über unsere Frühstücksplätze können wir uns bisher echt nicht beklagen!

 

Toller Frühstücksplatz

 

Benny frühstückt

 

Außerdem hatten wir uns eine Karte geholt, die vor dem Visitor Centre ausgelegt war und hatten entschlossen, den dort beschriebenen 5km langen Cave Circuit (Höhlenrundweg) zu wandern. Ganz am Anfang des Weges konnten wir uns jedenfalls schon wie Tarzan und Jane fühlen, denn eine Liane hatte hier eine natürliche Schaukel geschaffen, die Miri todesmutig ausprobierte. (Die Liane hielt tatsächlich und man konnte super schaukeln!). Fotos haben wir leider vergessen zu machen, gibt nur Filmaufnahmen. Die Höhle stellte sich dann als eine Art Felsenüberhang heraus, der von den hier einst lebenden Aboriginee-Stamm als Zufluchtsort während schlechten Wetters genutzt worden war.

 

Cave

 

Anschließend ging der Weg weiter am Hang entlang und gab einige Ausblicke frei. Als wir an einem dieser Punkte anhielten um Fotos zu machen, hörten wir es plötzlich am Wegesrand im Gras rascheln. Eine Begegnung der dritten Art. Nein, natürlich nicht. Es handelte sich nur um eine Schlange. Nur? Wie sich später herausstellte, war es dann doch keine ganz ungefährliche Schlange. Hätten wir das vorher gewusst, wären wir wohl nicht so nah an sie herangetreten, um gute Fotos machen zu können, da sie sich an einem Hang im dichten Gras versteckte und die Sonne genoss (später mehr). Sie war schwarz mit olivgrünem Muster und mindestens 1,5m lang (schwer zu schätzen, da sie sich – wie man das als Schlange so macht – durchs Gras schlängelte). Wer es wagt, kann sich hier ein paar Eindrücke holen (nicht super toll, aber man kann etwas erkennen):

 

böse Schlange

 

Irgendwann kam unser Weg noch mal bei dem Informationscenter vorbei und wir beschlossen, uns noch zu erkundigen, was für eine schlange wir gerade gesehen hatten. Ein netter Herr erklärte uns zunächst, dass die Schlangen sich am Hang wie Katzen in der Sonne aalen. Bei unserem erspähten Exemplar handelte es sich laut ihm um eine Stephen’s Banded Snake, keine der Top5 von der Gefährlichkeit her, aber trotzdem nicht so ohne. 😉 Es KÖNNTE übrigens auch eine Tiger Snake gewesen sein, die wäre dann definitiv unter den Top5 gewesen. Da wir schon mal hier waren, ließen wir uns noch beraten, ob es noch ein paar spektakulärere Wanderwege gab (was die Landschaft anbetraf) und entschieden uns dann zu ein paar Wasserfällen zu wandern. Es gab zwar einen Rundweg, der wurde uns aber eher nicht empfohlen, da er länger und wesentlich anstrengender war, und wir hatten schon um die Mittagszeit und um 17 Uhr sollte man eigentlich aus dem Wald draußen sein, sonst wirds stockdunkel. Also entschieden wir uns, den 5 km langen einfacheren Weg zu den Wasserfällen zu nehmen. Wir wurden noch darauf hingewiesen, dass die Bäche im Moment – da es seit 1,5 Monaten nicht mehr geregnet hat – nicht allzuviel Wasser führen, dass es aber trotzdem sehr schön wäre. Anfangs ging es ziemlich eben durch den Regenwald. Es gibt hier schon Wanderwege, die auch mehr oder weniger gepflegt werden. Also man sieht z.B. öfter einen umgestürzten Baum, der den Weg blockiert hat, der wird aber nicht wie bei uns komplett weggeräumt. Hier wird einfach das Stück, dass den Weg blockiert hat, herausgesägt und der Rest bleibt einfach liegen. Die Vegetation besteht hauptsächlich (soweit wir das beurteilen können) aus Eukalyptus, verschiedenen Palmensorten, Farnen und Würgefeigen.

 

Miri allein im Regenwald

 

Baum

 

Irgendwann änderte sich das Bild etwas und hohe Gräser und Kiefern mischten sich unter die Eukalyptusbäume. Dann plötzlich sahen wir den ersten Wasserfall, der eine Felswand gegenüber von unserem Weg hinunterstürzte. Das war schon toll, aber ein paar Meter weiter gab es eine Aussichtsplattform und der Blick, der sich uns hier bot, war unbeschreiblich. Zwei Wasserfälle stürzten in ein kleines Becken, das geschätzt 50 m unter uns lag. Einer floss über eine grün bewachsene Felswand in die Tiefe, der andere stürzte mehr, war aber nicht ganz so hoch.

 

Coomera Falls

 

Mal wieder standen wir hier und waren sprachlos. Dieser Ort war wirklich magisch (fast wie im Film). Aber da der Mann im Infocenter uns empfohlen hatte, noch 500 m weiter zu gehen, rissen wir uns irgendwann wieder los. Wir gingen in Richtung des linken Wasserfalls und der Weg führte nun mehrmals über den Bach, der diesen Wasserfall speiste. Schließlich kamen wir noch mal an einen kleinen Wasserfall, der mit mehr Regen wohl etwas spektakulärer daherkommt, aber auch sehr schön war.

 

Fluss

 

letzter Wasserfall

 

Auf dem Rückweg mussten wir dann etwas Gas geben, um es noch im Hellen zu schaffen, was uns aber gelungen ist. Wir kochten uns noch Nudeln mit Soße (wir waren am Verhungern!) auf dem Rastplatz und dann gings wieder zurück auf die Straße.
Insgesamt hatten wir dann ca. 19 km hinter uns gebracht und waren dann froh als es endlich ins Bett ging.
Soweit von unserem Erlebnis im Lamington National Park, morgen geht die Reise weiter nach Hervey Bay in die Nähe von Fraser Island.

Viele Grüße aus Down Under,

Mirjam & Benny

 

Slow Down

 

Eine Antwort zu „09.09.2012 – Lamington National Park“

  1. Avatar von Gerald
    Gerald

    …tolle Bilder, tolle Reise, weiter so. „Miri auf Stein“ klingt ein bisschen nach Hauptgericht, also „…auf dem Stein gegrillt“ 😉 Nicht ganz so lecker klingen „Würgefeigen“.
    Viele Grüße
    Gerald

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