Am zweiten Tag zog es uns nach Norden zu Le Castella. Dort gab es eine Festungsanlage, die zum Schutz vor Piraten ins Meer gebaut wurde. Wir erkundeten die gesamte Anlage und erklommen den Turm von Le Castella. Von dort hatten wir einen wunderschönen Blick, sowohl ins Landesinnere als auch übers Meer. Zum Schluss führte unser Weg noch an einem „Videoraum“ vorbei, wo man sich ein Dokumentarfilm rund um diese Region anschauen konnte. Da es uns nicht möglich war, die englische Tonspur auszuwählen, begnügten wir uns mit der italienischen Version.
Wieder aus der Festung, suchten wir eine Tourist Information auf, in der Hoffnung, dass dort jemand Englisch sprach. In ganz Kalabrien ist es fast unmöglich jemanden zu finden, der der englischen Sprache mächtig ist. Warum auch? Italienisch ist doch Weltsprache.
Die Tourist Information gefunden, hatte diese geschlossen. Wat nu?
Da es schon um die Mittagszeit war beschlossen wir einen kleinen Snack zu uns zu nehmen. Wir entdeckten ein Lokal mit Warsteiner Transparent und einer Deutschlandflagge. Voller Hoffnung, dass dies vielleicht einem deutschen Auswanderer, der uns etwas über die Gegend erzählen könnte, gehörte, zog es uns in eben diese Lokalität. Wie soll es anders sein – der Besitzer war leider kein Deutscher und so kamen wir auch in diesem Lokal nicht weiter.
Jedoch während dem Essen, blätterten wir ein Prospekt mit Attraktionen durch, die man hier in der Umgebung machen konnte – alles auf italienisch. Es war daher für uns vielmehr ein Bilderbuch als ein Prospekt. Aber Bilder sagen oft mehr als tausend Worte – oder so ähnlich. Wir entdeckten ein Bild mit Schnorchlern und Tauchern. Da wir nicht wussten, wo sich diese Tauchschule befindet, befragten wir mit Händen und Füßen den sehr freundlichen und auch geduldigen Wirt. Er erklärte uns auf der Karte wie wir dorthin kommen – es war gerade um die Ecke.
Also fuhren wir mit dem Auto an der Tauchschule vor und wie der Zufall wollte, kam eine Exkursionstruppe gerade von einem Dive zurück. Glücklicherweise fand sich unter ihnen eine Dame, die neben ihrer Muttersprache auch etwas deutsch verstand. Sie konnte dann zwischen dem Master Instructor und uns vermitteln. Kurzerhand machten wir einen Termin für 16 Uhr aus – es war da gerade kurz nach 14 Uhr.
Also beschlossen wir uns noch eine Runde an den Strand zu placken, direkt neben der Festung. Wieder die Schnorchelausrüstung im Gepäck, machten wir uns auf den Weg ins Wasser und konnten dort jede Menge kleiner Fische und Seeigel entdecken.
Um 16 Uhr ging es dann los mit dem Boot aufs offene Meer hinaus. Schätzungsweise 1-2 km vor der Küste hielten wir an einer Boje an und befestigten das Boot an dieser.
Das Wasser war sehr unruhig und das Boot wackelte hin und her. Benny kam nicht gut damit zurecht, da ihm zunehmend schlechter wurde. Allerdings schaffte er es noch vor Erreichen der völligen Grünheit ins Wasser zu springen. Miri durfte nicht tauchen wegen ihrer Schwangerschaft und schnorchelte dafür etwas herum, aufgrund des Wellengangs war das aber nicht sehr spaßig.
Ab gings 10 m unter die Wasseroberfläche wo sich ein wunderschönes Wrack präsentierte. Ein etwa 45 minütiger Tauchgang lag vor dem Guide und Benny. Ein paar interessante Fische und vor allem große Quallen (Cassiopeia) kamen ihm vor die Linse. Wieder auf dem Boot ging es zurück an Land.
Ein aufregender Tag neigte sich dem Ende entgegen und wie sollte es anders sein, als wir zu Hause ankamen wurde erst einmal etwas leckeres gekocht (Pasta Arrabiata) und anschließend die Horizontale aufgesucht.
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