Heute konnten wir wieder etwas länger schlafen. Nach dem Frühstück ging es dann auch schon los in Richtung Borgia zum Ausgrabungsgelände „Parco Archeologico di Scolacium“. Man findet dort die Ruine der nie vollendeten Kirche Santa Maria della Rocella aus dem späten 11. Jahrhundert. Ausgrabungen haben dort ein Theater, Reste des Amphitheaters sowie das Forum zum Vorschein gebracht. Sehr beeindruckend.
Als wir ankamen, begrüßte uns auch schon die gewaltige Kirche Santa Maria inmitten eines riesigen Olivenhains. Sie war grundsätzlich mit Absperrungen unzugänglich gemacht, was uns aber nicht daran hinderte doch ins Innere vorzudringen. Was tut man nicht alles für tolle Urlaubsfotos. Es war so menschenleer, dass man das Risiko eingehen konnte, nicht entdeckt zu werden.


Auch ein Museum mit Ausgrabungsfunden und jeder Menge Informationen – auf italienisch und für uns daher nutzlos – befand sich auf dem Gelände. Als wir eintraten, kam auch schon eine ältere Dame auf uns zu, die uns bat uns ins Gästebuch einzutragen. Sie erklärte uns dann noch wie wir durch die Räume des zweigeschossigen Museums wandern sollten. Oben angekommen betrachteten wir die Bilder als Bilderbuch und versuchten uns etwas zusammen zu reimen. Man fand auch Münzen, die über 2000 Jahre alt waren. Unten befanden sich einige Statuen, die meisten davon kopflos. Keine Ahnung wieso gerade bei fast allen Statuen vor allem der Kopf fehlte.

Aus dem Museum wieder raus liefen wir noch übers Gelände und schauten uns den Rest der Ausgrabungen an.


Im Anschluss ging es wieder zum Auto und dann ab an den Strand nach San Sostene Marina.
Dort angekommen, packten wir wieder die Schnorchelausrüstung aus und stürzten uns ins Wasser in der Hoffnung diesesmal keine Qualle anzutreffen. Anfangs blieben wir sehr nahe am Strand, da man dort schon sehr viele kleine und auch ein paar größere Fische entdecken konnte. Nach einer Weile schnorchelten wir in Richtung offenes Meer bis der Meeresboden etwa 4m unter uns war, weiter konnte man nicht mehr viel sehen. Nach etwa 2-3m vom Strand aus ging der Kieseluntergrund in reinen Sand über. Das änderte sich dann in Richtung Meer nicht mehr. Nach 10 min des Sandanglotzens schauten wir uns an und sagten uns, dass es sau langweilig sei den Sand anzuschauen und wir überlegten wieder zurück zu paddeln.
Doch plötzlich in Bennys Augenwinkel war er. Ein Fisch! Und auch ein vergleichsweiser sehr großer Fisch in etwa 3m Tiefe. Nach Bennys erster Vermutung, die sich später auch bestätigte, war es ein Rochen. Genauer ein gefleckter Zitterrochen. Laut Wikipedia können sie Spannungsstöße von bis zu 200V abgeben um ihre Beute zu lähmen um sie dann zu verspeisen. Dies wussten wir aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Benny filmte das Objekt der Begierde von allen Seiten, bis es sich plötzlich einbuddelte. Das fanden wir doch sehr blöd. Benny versuchte vorsichtig mit Hilfe des Kamerahalters auf den Sand zu klopfen um ihn wieder zum Vorschein zu bringen. Der erste Versuch blieb erfolglos. Der zweite Versuch allerdings führte dazu, dass der Rochen den Kamerahalter angriff, Benny am Finger berührte und sich dann wieder in Sekundenschnelle einen halben Meter weiter wieder einbuddelte. Sehr schade. Das Videomaterial ist allerdings sehr gelungen.

Uns wurde es mittlerweile zunehmends kälter und wir beschlossen wieder aus dem Wasser zu gehen. Am Ufer blieb Benny noch kurz im Wasser und da entdeckte er dann noch eine ca. 5cm große Scholle, die sich chamäleonartig an den Untergrund anpassen konnte. Er beobachtete und filmte sie noch eine Weile, stieg dann aber auch aus dem Wasser. Nach einem ausgiebigen Sonnenbad, gingen wir dann am Abend wieder nach Hause zum Kochen.
Nach dem Abendessen wurde dann sofort das Videomaterial auf den Laptop übertragen und recherchiert, was es für ein Fisch war, den wir entdeckt hatten. Nach den Recherchen und etwas Beruhigung, da der Fisch doch nicht ganz so ungefährlich war, ging es dann wieder in die Heia.
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