Für den letzten Tag kündigte sich noch einmal gutes Wetter an. Da wir keine großen anderen Ziele mehr hatten, machten wir uns noch mal auf den Weg an einen weiteren Strand, der uns vom Reiseführer empfohlen wurde. Er war ganz in der Nähe von Pietragrande, also ähnlich von Felsen eingerahmt und versprach somit, sich gut zum Schnorcheln zu eignen.
Da der Strand sehr lang war, platzierten wir uns erst einmal an einer Seite, wo die Felsen nicht weit waren und sprangen direkt ins Wasser. Viele kleine Fische, aber das waren wir ja schon fast gewohnt. 🙂 Nach einem Sonnenbad zog es uns dann zu der anderen Seite der Bucht, vielleicht war an den dortigen Felsen ja etwas spannendes zu beobachten?! Wir schulterten also unsere Flossen und Schnorchel und machten uns auf den Weg, der sich als länger herausstellte als gedacht. Als wir endlich im Wasser waren, sahen wir wieder einige hübsche Fische und toll bewachsene Felsen. Dann entdeckten wir auf einmal ein Seeigelskelett, das zwischen einigen Steinen lag. Benny ertauchte es und so haben wir noch ein schönes Andenken für zu Hause. Mit Muschelsammeln ist es hier nicht weit her, denn außer einer, die wir noch bei diesem Schnorchelgang fanden, haben wir keine weiteren gefunden.
Da der Weg zu Fuß so beschwerlich gewesen war, beschlossen wir, den Rückweg schwimmend zurückzulegen. Vielleicht würden wir ja auch noch etwas entdecken, das uns sonst verborgen bliebe? Aber außer einer größeren Qualle und sehr viel Sand (es sah eigentlich aus wie im Schwimmbad, nur eben mit Sand- statt Fliesenboden) gab es nichts spannendes mehr. Benny blieb noch etwas an den Felsen in der Nähe unseres Platzes, wo er noch einen großen Krebs beim Fressen von Grünzeug beobachten konnte.
Als wir beide zurück an Land waren, kam es aber zu dem eigentlichen Highlight des Tages. Wie mittlerweile schon üblich, legte Benny seine Hand auf Mirjams Bauch, in der Hoffnung, dass sich etwas tat. Und heute war es soweit – unverhofft gab es nacheinander drei feste Tritte gegen die Hand, die wir beide so noch nicht gespürt hatten! Wahnsinn. Und das nach einigen doch zum Teil auch bangen Tagen, denn auch Mirjam hatte schon länger nichts mehr gespürt. Seit diesem Moment vergeht jedoch kaum eine Stunde ohne Kick- und Boxunterricht im Bauch.
Am frühen Nachmittag zogen wieder Wolken auf und es würde kühler, was uns zum Zusammenpacken brachte. Wir überlegten kurz, ob wir noch etwas in der Gegend besichtigen könnten, und entschieden uns, das Castell in Squillace zu besichtigen (der aufmerksame Leser wird an dieser Stelle verwirrt die Brauen hochziehen)…
Also fuhren wir wieder Richtung Berge auf der Schnellstraße, die irgendwann in eine Serpentinenstrecke überging. Nach einigen Kurven begannen wir uns zu wundern, denn alles kam uns so seltsam vertraut vor… Irgendwann machte es klick: Wir waren hier vor noch gar nicht langer Zeit gewesen, genau genommen vorgestern! Dies war genau das Castell, das bis 16 Uhr geschlossen hatte (was wohl der Grund war, weswegen sich der Besuch nicht eingeprägt hatte). Heute war es aber noch früher als am Montag, von daher machte es noch weniger Sinn, nach Squillace zu fahren. Also wendeten wir, fragten uns kurz ob wir mittlerweile Urlaubsalzheimer hatten und machten uns dann auf den Rückweg, aber nicht ohne noch kurz Halt in Soverato, einer etwas größeren Stadt zu machen. Wir wollten ein bisschen durch die Gegend schlendern, evtl. ein paar Geschäfte anschauen, bevor wir zurück in die Wohnung zum Packen mussten. Die Geschäfte hatten natürlich alle zu (es war ja mittlerweile ca. 15 Uhr), einzig Friseure scheinen durchgängig geöffnet zu haben. Außerdem gab es noch ein Café, das einladend aussah. Da wir etwas durchgefroren waren (ja, man glaubt es kaum, aber die nassen Haare waren noch nicht hundertprozentig trocken), war ein warmes Getränk durchaus verlockend. Wir bestellten einen Tee, der in einer sehr hübschen Kanne-Tasse-Kombination serviert wurde und einen Affogato (d.h. Vanilleeis mit einem Espresso oder in dem Fall wohl eher Kaffee übergossen). Nachdem wir während wir dort saßen schon die ganze Zeit die leckeren Törtchen in der Auslage bewundert hatten, nahmen wir zum Abschluss noch welche für später mit.
Nachdem wir ein leckeres letztes Abendmahl zu uns genommen hatten, ging es an die leidige Packerei. Wir durften auf der Rückreise zwar 5 kg mehr Gepäck mitnehmen, aber wir hatten ja auch ein paar Mitbringsel gekauft. Doch plötzlich bemerkten wir, dass unsere Kofferwaage, die wir eigentlich extra zu diesem Zweck eingepackt hatten, nicht auffindbar war. Wir stellten die halbe Wohnung auf den Kopf, doch es half nichts. Wir hatten schon fast aufgegeben, da durchsuchte Mirjam zum zehnten Mal ihre Handtasche – und tatsächlich, in einer seltsamen Lasche, die eigentlich keine offizielle Tasche war, hatte ein findiger Geist die Kofferwaage versteckt! Endlich konnten wir unsere Koffer überprüfen. Nach ein bisschen Umpackerei passte auch alles gut. Also war dieser Teil auch erledigt und wir konnten beruhigt schlafen gehen.
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