Pünktlich wie die Maurer weckte uns unser Schatz wieder zur gewohnten Uhrzeit und turnte noch eine Zeit lang auf uns herum. Nach dem Wickeln und dem Frühstück stand heute Todtnau auf dem Programm. Dort befindet sich Deutschlands höchster Naturwasserfall mit knapp 100m Fallhöhe verteilt auf 5 Stufen. Die vorletzte und höchste Stufe misst 60m und ist damit die bei weitem höchste Einzelstufe der deutschen Mittelgebirge.
Dort angekommen packte Benny Clara ins Tragetuch und Miri schnallte sich den Rucksack und ihre Kamera um.Los ging es auch schon, und verblüffend schnell nach etwa 500m waren wir schon am Wasserfall angekommen. Ein sehr schöner und beeindruckender Anblick unter der Spätsommersonne. Es gab dort direkt einen adaptierten Liegestuhl in heute üblicher S-Form. Kaum zu glauben aber sie war noch frei. Kurzerhand machten wir dann auch schon zum ersten Mal Rast. Wir hatten zu Beginn leider vergessen Clara noch zu füttern und das passte dann auch sehr gut. Legte man sich auf den Stuhl konnte man nicht nur direkt in den blauen Himmel schauen, sondern hatte den Wasserfall direkt vorm Gesicht in einer sehr entspannten Lage. Das hatten wir so auch noch nie gesehen.
Nachdem Clara satt war und Miri gefühlte 1000 Fotos geschossen hatte ging es weiter bergauf den Fall hoch. Etliche Treppen führten uns zur nächsten Stufe, immer wieder blieben wir kurz stehen, um die Weiten des Schwarzwaldes zu bewundern. An der Stufe angekommen, fanden wir ein idyllisches Plätzchen, das eigentlich direkt dazu einlud mal ins kalte Wasser zu hüpfen. Leider waren die Temperaturen dazu doch etwas frisch (15°C) obwohl es in der Sonne mollig warm war. Bis dahin waren auch einige andere Touristen unterwegs, die unseren Weg kreuzten.
Man konnte dann den Stübenbach mit Hilfe einer Brücke überqueren und dann ging es weiter hoch in die Berge. Lustigerweise waren wir nun sehr einsam, als wir weiter hoch gingen, obwohl das ein ausgewiesener Rundweg war. Uns war es recht. Clara war auch eingeschlafen und dann hatte sie auch ihre Ruhe. Weiter oben kamen dann nochmals Häuser, an denen wir entspannt vorbei wandern konnten. Dort befand sich dann auch der Scheitelpunkt des Rundweges und es ging auf der anderen Seite nochmals ins Tal zurück. Beim Abstieg (immer noch kein Tourist gesehen) sahen wir den Schatzstein ausgeschildert. Wir hatten am Tag zuvor davon gelesen und wollten ihn uns dann auch ansehen. Dort gab es mysteriöse bis heute ungedeutete Zeichen an einem Felsen. Scheinbar hatte dort jemand im 18 Jahrhundert sein Vermögen vergraben (laut Sage) und kennzeichnete so den Ort. Bisher hat aber niemand etwas gefunden.
Wieder zurück auf den eigentlichen Weg, ging es weiter talwärts. Wir erfreuten uns an dem tollen Rauschen des Falls und der schönen Landschaft. Erst als wir wieder unten am Wasserfall ankamen trafen wir wieder die ersten Touris. Alles Banausen, nur die Hauptattraktion sehen und wieder weg. 😛
Mittlerweile war Clara auch wieder wach und ergötzte sich auch an der tollen Umgebung. Sie schien sichtlich zufrieden mit ihrer Situation. Ein kleiner Trampelpfad führte uns schließlich zurück zum Eingang wo wir uns dann noch ein paar Ziegen anschauten, die direkt vor unserem Auto grasten und sich sonnten. Natürlich waren sie durch einen Zaun eingepfercht.
Wir beschlossen dann noch nach Todtnau selbst zu düsen und uns ein Eis zu gönnen. Wir fuhren also ins Zentrum und spazierten mit Clara erst noch eine Zeit lang mit dem Wägelchen umher, um auch evtl. eine geeignete Stelle zu finden, an der wir die Decke ausbreiten konnten. Dann hätte sie nämlich auch ein bisschen turnen können. Leider war dem nicht so. Alles zugepflastert. Allerdings fanden wir eine Rodelbahn, an der wir eine kurze Zeit inne hielten und uns das Treiben mal anschauten.
Nach einer Weile wägelten wir wieder zurück zum Auto, wo auch direkt gegenüber eine Eisdiele war. Parkplatz war Eigennutz? 😉
Miri und Benny schlemmten noch jeweils ein Eis mit zwei Kugeln. Miri hatte Schokolade und Joghurt-Granatapfel, Benny hatte Käse-Sahne-Erdbeer und Kastanie. Clara hat sich bis zu diesem Zeitpunkt super geschickt. Das sollte auch so bleiben.
Es ging nochmal zurück und auf dem Heimweg hielten wir dann noch kurz in St. Blasien, um den tollen Dom zu besichtigen. Wir suchten einen Parkplatz und gingen dann an der Alb vorbei bis wir am Dom ankamen. Wir gingen rein, aber Clara gefiel es wohl nicht sehr und so ging Benny schon nach kurzer Zeit wieder raus. Miri machte noch ein paar Fotos, kam dann aber auch gleich.
Benny entdeckte noch eine Treppe, die direkt runter zur Alb führte. So konnten wir noch an den Fluss und ein paar Fische besichtigen. Das Wetter war immer noch der Hammer. Sonnenschein pur. Wir hatten somit bis auf einen einzigen Tag immer ein unternehmensfreudiges Wetterchen. Dann packten wir es auch schon wieder und fuhren zurück zur Ferienwohnung, wo wir dann etwas kochten. Es gab einen Rest Nudeln mit Ei und eine Schupfnudelpfanne. Letzteres war krass lecker. Darf man aber nicht so oft machen, sonst müssen die Türen größer gebrochen werden.
Clara war ziemlich platt und so konnten wir noch etwas mit ihr spielen – wohl eher mit ihr turnen und dann musste sie auch schon wieder ins Bettchen. Der fast letzte Urlaubstag ging zu Ende.
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