26.05.17 – Gent und Meer

Da die Umgebung nicht so schön war, beschlossen wir, nur minimal zu frühstücken und dann nach Gent zu fahren, um dort eine ausgiebigere Mahlzeit zu uns zu nehmen. Wir fuhren zu einem nahgelegenen P+R, da die Innenstadt von Gent autofreie Zone ist. Nach einiger Suche fanden wir dann auch eine Straßenbahnhaltestelle und nachdem wir kurz hilflos geguckt hatten, wurde uns direkt von einer älteren Dame erklärt, welche Richtung wir nehmen mussten und dass es die Tickets beim Schaffner zu kaufen gibt. Sie sagte uns auch noch, wo wir aussteigen mussten (Vogelmarkt). Wir bewegten uns mit dem Menschenstrom auf der Suche nach einer Bäckerei oder ähnlichem. Da gab es direkt ein paar Läden, wir konnten uns allerdings noch nicht entscheiden und gingen weiter.

Wie sich rausstellen sollte, war das aber wohl das Bäckereiviertel, denn im weiteren Verlauf fanden wir keine einzige mehr. Wir schlenderten noch über einige Märkte, vorbei an einem Food Truck Festival, dessen Stände leider noch geschlossen hatten und gingen dann irgendwann zum Ausgangspunkt zurück zu einer Bäckerei. Dort probierten wir einige Sachen durch, u.a. entdeckten wir hier Nuss-Rosinen-Stangen mit einem recht herzhaften Teig, die wohl eine belgische Spezialität sind, denn wir fanden sie später noch im Supermarkt wieder.

 

Eine Gracht fanden wir dann auch noch (Clara: „Waller, Waller!“ – s ist noch etwas kompliziert) und fuhren dann zurück zu unserem Parkplatz. Zu Claras Mittagsschlaf wollten wir nämlich ans Meer fahren. Wir steuerten De Haan an, da Bennys Eltern dort schon des öftern waren und immer sehr geschwärmt haben. An der Strandpromenade passierten wir einen Unfall, der ziemlich schlimm aussah. Eine Frau in Badekleidung war anscheinend von einer Motorradfahrerin angefahren worden. Ein großes Aufgebot an Polizei, Notarzt und Feuerwehr sicherte die Situation und sperrte kurz nach uns die Straße. Mit einem Kloß im Bauch ging es weiter zu einem Parkplatz in Strandnähe. Dort waren schon wieder diese Pollen – echt verrückt. Bis alles gerichtet war verging einige Zeit, aber irgendwann konnten wir aufbrechen in Richtung Meer. Man musste über eine steile Treppe den hohen Deich erklimmen und dann sah man den wahnsinnig breiten und langen Sandstrand.

Clara war begeistert. Sie wollte direkt ins Wasser, aber die Sonne knallte vom Himmel, also musste sie erst noch eingecremt werden. Aber dann nichts wie rein. Sie war hin und weg. Das Wasser war zwar ziemlich kalt und als sie bis zum Bauch drin war, fing sie an zu schnattern, aber es machte ihr Spaß immer wieder rein- und rauszulaufen. Auch zu beobachten, was die anderen Kinder machten, gefiel ihr. Sie hätte am liebsten mit den Kindern Sandburgen gebaut und im Wasser gespielt.

 

Irgendwann entschieden wir, dass es Zeit war aufzubrechen, denn wir machten uns doch ein wenig Sorgen bei ihrer hellen Haut. Clara wäre gern noch geblieben, aber es half nichts. Die Hitze machte uns allen zu schaffen und wir mussten heute noch was einkaufen. Auch Johnny hatte Durst und sollte mal wieder betankt werden. Nach einiger Sucherei fanden wir sowohl eine Tankstelle als auch einen Supermarkt. Jetzt musste nur noch ein geeigneter Stellplatz her. Und wir hatten Glück. Von der Straße aus sahen wir einen Spielplatz etwas außerhalb eines Wohngebietes mit einigen Parkbuchten und einem freien Feld. Das sah so aus als ob wir hier sogar für die Nacht bleiben konnten.

  

Benny ging also mit Clara schnell auf den Spielplatz, denn sie wollte sich wieder ein bisschen bewegen und Mirjam schmiss den Herd an (heute sollte es einen Hacktopf mit Gabelspaghetti geben). Clara machte derweil die Bekanntschaft einiger belgischer Kinder, die ziemlich begeistert von ihr waren. Benny fuhr sogar zum ersten Mal mit Clara Seilbahn – und das sogar zweimal hintereinander. Nach dem Essen unterhielten wir uns noch ein bisschen mit ein paar Anwohnern und wir erfuhren, dass wir dort am Feld ruhig stehen konnten. Eine zeitlang war zwar noch ziemlich laute Musik aus der Ferne zu hören (es war ja auch Freitag), aber dann wurde es tatsächlich ziemlich ruhig. Nur die Straßenlaterne störte etwas, denn sie schien direkt ins Dachfenster, aber ansonsten hatten wir hier echt Glück gehabt mit unserem Stellplatz. Leider schlief Clara an diesem Tag nicht so toll ein, so dass der Abend etwas kürzer wurde. Aber wir waren so glücklich mit ihr, dass dies überhaupt kein Problem darstellte.

             

 

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