26.07.2017 The New Forest

Heute Morgen um 8.15 Uhr weckte uns Clara wieder „sanft“ aus dem Schlaf. Aber eigentlich eine ganz humane Uhrzeit. Wir hörten, dass es in Strömen auf den Camperdach regnete – wie gut, dass wir am Vorabend noch alles ins Zelt geräumt hatten. Nicht alles, das Tarp ließen wir aufgebaut, weil wir schon via Wetterbericht informiert wurden, dass es regnen sollte. So konnten wir wenigstens noch im „Trockenen“ frühstücken. Benny baute alles auf, Mirjam brachte mit Clara den Müll zur Entsorgungsstelle. Als wir anfangen wollten zu frühstücken bemerkten wir, dass das Brot, das wir essen wollten leider verschimmelt war. Das war bitter, mussten wir etwa ein halbes Brot komplett entsorgen – das tat weh. Da mussten wir dann doch auf Müsli umsteigen. Glücklicherweise hatten wir diese Alternative, denn Brot hatten wir sonst keins mehr.

Nach dem Frühstück war es dann schon kurz nach 10 und um 12 Uhr mittags sollten wir das Gelände verlassen (Check-Out). Plötzlich war es 12 und wir hatten gerade mal das Auto richtig gepackt. Es war ja auch noch einiges zu verstauen, hatten wir am Tag zuvor fast alles ausgeräumt und abends nur schnell in die Fahrer-/Beifahrerkabine geplackt. Miri nutzte noch die Gelegenheit zum Waschen, deshalb hatte sie gleich morgens eine Tour Wäsche angestellt (brauchte nur 40min) und machte diese dann nach dem Frühstück in den Trockner. Zum Schluss wurde noch das Tarp abgebaut, das dann nass in den Bus musste. Mit etwas Geschick haben wir es aber hinbekommen, dass es nicht den matschigen Boden berührte und somit zwar nass war aber jedenfalls nicht dreckig. Jetzt hieß es noch das Dixie-Klo entsorgen, Wäsche aus dem Trockner holen und Trinkwasser auffüllen.

Als Benny gerade die „Kackbrühe“ wegkippen wollte, sprach ihn ein älterer Mann an, der wissen wollte, ob wir das WoMo selbst ausgebaut haben. So kamen beide ins Gespräch – der Mann hatte wohl einen ziemlich krassen Akzent, so dass man nicht alles was er sagte so gut verstand. Er war ziemlich fasziniert von dem Ausbau und von dem Leben in Freiheit, was einem ein solches Gefährt bietet. Witzigerweise war das genau der Mann, wo wir am Vortag, vorwitzig wie wir sind, schon versucht hatten in seinen Campervan zu schauen. Das war ein nigelnagelneuer Van (ein Peugot Boxer) mit ähnlichem Ausmaß wie unser Johnny, nur war dieser 6,30m lang und Johnny kommt nur auf etwa 5,50m. Der Ausbau sah sehr nobel aus, so dass es uns interessierte wie man sowas macht. Nachdem Benny ihm seinen Ausbau gezeigt hatte, ging es noch zu ihm in den Van und er präsentierte uns stolz seinen Ausbau. Wie sich herausstellte, hatte er das Design bzw. den Entwurf vollkommen selbständig gemacht, sein Modell dann aber einem Profi-Ausbauer gegeben und zu diesem gesagt, hier ist der Plan, mach mal. Also den ganzen Spaß hat er abgegeben, was eine Pfeife. 😉

Aber man muss schon sagen, es war extrem nobel, wie in einer Luxus-Yacht, sogar die Sitzbezüge waren alle aus Leder. Sonst war alles drin was man sich so vorstellen konnte. Drehbare Sitze, ausziebahre Sitzbänke zum Schlafen. Ein Pop-Up Dach, wo die Enkelkinder drin schlafen konnten. Eine Küche mit Gasherd, Spüle und Mikrowelle – allerdings der Backofen fehlte, das geht doch garnicht, oder? Des Weiteren hatte er DREI Aufbaubatterien drin – klar wer ne Mikro betreiben will braucht eben Power. Er hatte einen Diesel-Durchlauferhitzer drin, Nasszelle mit WC, sogar Teppiche und eine elektrisch ausfahrbare Trittstufe. LED Spots an der Decke, die in einen weichen lederartigen Himmel eingelassen waren. Irgendwie komplett übertrieben, sieht zwar sehr gut aus, aber dat brauch man allet nit. Trotzdem – wenn er das wirklich alles selbst geplant hat – HUT AB!

Durch den Smalltalk waren wir etwa 1h verspätet, Clara war auch schon ziemlich müde. Benny holte noch schnell Frischwasser – leider war dieses gechlort, so dass wir es nicht in unseren Kanister füllten. Zum Spülen konnte man es aber verwenden. So geschafft, los gings in Richtung Corfe Castle. Vorher fuhren wir aber noch ein Stück weiter zur Küste nach Swanage. Unterwegs meldete sich unser Navi, dass es eine 11 min kürzere Route berechnet hatte. Wir fanden das cool – 11 min weniger im Auto. Also beschlossen wir diese zu nehmen. Miri stellte dann ziemlich schnell fest, dass die Route durchs Meer führte, wir also quasi mit einer Fähre rüberschippern mussten. Wir dachten aber, ok nochmal ein Highlight und machten das einfach mal. 4.30 Pfund für eine 4-minütige Überfahrt. Konnte man verkraften. Nach der Überfahrt waren wir dann auch schon fast da, im Durlston Country Park. Zuvor kamen wir noch an einer Bäckerei vorbei, die ein super Brot verkaufte. Benny kaufte da ein Feigenbrot, wirklich extrem lecker und noch 2 Teilchen.

Erste Amtshandlung im Park: HUNGER. Diesmal gab es Spaghetti mit Pesto – ja wir wissen das, sehr abwechslungsreich und vor allem gesund. Das haben wir uns zu Herzen genommen und kochten dann noch einen Kaffee und vernichteten die Teilchen. Nach dem Essen verzichteten wir dann erstmal aufs Spülen und gingen sofort los. Es war ja auch schon 5 Uhr. Wir gingen los in Richtung „Castle“ (machte leider um 5 zu – um Verwirrung zu vermeiden: wir waren jetzt noch nicht am Corfe Castle; das hier war ein sehr kleines, anderes Castle) und kamen dort dann auf einen „Coast Path“, der uns runter zum Meer führte (nicht ganz, eher zu 100m hohen Klippen). Wir hatten den Buggy dabei, eine krasse Fehlentscheidung. Der Weg war sowas von nicht barrierefrei, dass Benny den Buggy teilweise tragen musste. Wir wanderten entlang der Küste und fanden Schilder, dass man angeblich von dort aus auch Delphine sehen konnte. Wir sahen natürlich wie immer keine dieser eleganten Säuger. Nach 2/3 des Weges bekam Clara aus heiterem Himmel die Krise und weinte unentwegt. Miri musste sie dann in die Trage holen, da konnte sie sich dann zwischenzeitlich beruhigen, aber so richtig kam sie nicht mehr runter, bis wir wieder am Bus waren. Wir konnten es uns nicht erklären. Unterwegs gab es noch einen Leuchtturm zu sehen, wo wir uns dann aber nicht mehr lange aufhielten und direkt zum Camper liefen. Dort angekommen, stillte Mirjam Clara erstmal wieder, danach war sie sichtlich besser drauf. Kurios unsere Prinzessin. Wir beschlossen nochmal zurück in den Ort Swanage zu fahren, dort gab es eine Dampflokomotive, mit der wir morgen eventuell fahren wollten. Wir stellten Johnny auf einem Parkplatz ab und schlenderten zur „Station“. Dor angekommen stellten wir mit Entsetzen fest, dass wegen einem technischen Defekt sämtliche Dampfloks durch Dieselloks ersetzt wurden. Das war doch doof. Was wäre es toll gewesen mit Clara in einer nostalgischen Dampflok zu fahren, zumal wir gesehen haben, dass diese auch zum Corfe Castle fährt, das wir morgen besuchen wollten. Wir hoffen, dass der Defekt vielleicht bis dahin behoben wird.

Wieder bei Johnny wollte Mirjam noch spülen und Benny wollte mit Clara auf einen Spielplatz, der direkt neben dem Parkplatz war. Kaum angekommen, setzte Benny Clara auf eine Schaukel, da hatte sie aber nicht viel dran. Eigentlich wollte sie nochmal direkt zurück zur Mama, sie fragte ständig nach ihr. Papa hatte Erbarmen und nahm sie auf den Arm, um mit ihr zum Auto zu gehen. Auf dem Weg dorthin – man glaubt es kaum – schlief sie quasi schon ein. Sie war ziemlich müde, zwar war es schon nach 8 aber sie hatte auch bis 3 geschlafen – hoffentlich wird jetzt sie nicht auch noch krank. Miri war gerade fertig mit Spülen, da fuhren wir dann wieder zu dem Parkplatz im Park, wo wir mittags den Spaziergang gemacht hatten. Clara schaffte es fast nicht mit offenen Augen dort anzukommen, Mama versuchte sie aber tapfer vom Schlafen abzuhalten. Dort angekommen legten wir sie hin und es dauerte keine 5 min bis sie schlief. Vorher hatte sie uns aber noch ein so süßes Gute N8-Liedchen vorgesungen. Schön.

Die Eltern waren auch schon ganz schön müde wieder, so dass sie sich auch bald ins Bett begaben.

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