08.08.17 – Dartmoor Nationalpark Tag 1

Wir wollten eigentlich einen Wecker stellen, aber hatten es dann doch wieder vergessen. So war es heute morgen sogar Viertel vor 10, als wir wach wurden! Oh Mann… Dafür war das Wetter richtig gut, viel besser als gemeldet (wir hatten mit Regen gerechnet) und als wir unseren Tisch inmitten der Schafe um uns herum aufgebaut hatten kam sogar die Sonne raus und es war richtig warm. Es gab heute morgen Rühr- und Spiegeleier und Brot. Lecker. Wir wollten heute zu einem alten Steinbruch in Merrivale, wo der Granit für die London Bridge abgebaut worden war und sich mittlerweile mit Wasser gefüllt hatte. Außerdem gab es dort auch einige Ruinen. Wir wanderten vorbei an der Yellowmead Farm durch die Moorlandschaft, die uns ausgesprochen gut gefiel. Überall waren Schafe, Kühe und Pferde, die frei umherliefen. Sie waren aber alle eher scheu. Nach ca. 20 Minuten Fußmarsch (Clara ließ sich recht viel tragen) kamen wir an den Ruinen, zwei einander gegenüberstehenden Wänden, an. Linkerhand ging es dann zwischen den Felsen durch zu den Seen. Dort angekommen, konnte man durch lautes Reden/Geschrei ein tolles Echo erzeugen. Clara schaute total verdutzt, hatte sie sowas noch nie gehört. Die Gegend dort war mal wieder sehr malerisch und Mirjam meinte sogar gelesen zu haben, dass man in dem See schwimmen kann. Aber definitv nicht heute – viel zu kalt. Es hatte zuerst alles sehr einsam gewirkt, aber irgendwann sahen wir (außer den zwei Bussen die wir schon vorher bemerkt hatten) eine Gruppe Kletterer, die die Felsen erklomm – das erkärte auch die Busse. Wir machten eine kurze Pause und beobachteten das Treiben. Dann machten wir uns so langsam auf den Rückweg, denn es war schon wieder ziemlich spät. Clara spielte noch eine zeitlang mit ihrer Schaufel in einer Pfütze, doch dann mussten wir irgendwann mal zurück. Der Rückweg dauerte aber etwa dreimal so lang, Clara blieb an jeder Pfütze stehen und lief mit ihren Gummistiefelchen drin rum und schaufelte Wasser. Wenn man sie wegholen wollte, damit es mal voran ging endete das meist in sehr starker Gegenwehr seitens Clara. Irgendwann schafften wir es aber dann doch nochmal zurück.

Hier gefiel es uns so gut, wir wollten also noch ein bischen was hier sehen. Es gibt hier massenhaft alte Steinkreise und -reihen, die über 3000 Jahre alt sind. Ihr genauer Zweck ist bis heute ungeklärt. Wir fuhren also los und Clara schlief bald darauf ein. Es war ja auch schon spät. Auf der Fahrt gab es noch mal einige spannende Momente. Eine alte Bogenbrücke, über die wir gerade so passten (da waren wir nur noch ein paar Zentimeter von den Steinrändern entfernt) und eine Kuhherde, die über die Straße getrieben wurde. Wir suchten den Zugang zu einem uralten Steinkreis, der wie wir dann auf der Suche feststellten, allerdings für uns zu unzugänglich war. Unser Guide besagte, dass man ca. 45 min wandern muss, um dorthin zu kommen. Das konnten wir zeitlich mit Clara nicht bewerkstelligen. Also kehrten wir wieder um und suchten etwas anderes. Wir fanden in unserem Guide eine Beschreibung für einen alten Eichenwald an einem malerischen Fluss. Es dauerte etwas bis wir eine Möglichkeit zum Parken fanden, denn auf dem Weg waren seitlich lauter Felsen plaziert um das zu verhindern. Irgendwann fanden wir eine Lücke. Wir aßen noch ein paar Brote, denn auch hier sollte es ca. 20 Minuten Fußmarsch sein. Clara saß in der Trage bei Mirjam auf dem Rücken und ließ sich bis zum Fluß tragen. Der Weg ging ziemlich bergauf und dann über einen Zaun (wir fanden den offiziellen Weg nicht) und dann über eine weite Moorlandschaft mit einem Haufen rosa angemalten Schafen. An dem kleinen Fluss campten einige Leute mitten in der Wildnis und man konnte sich gut vorstellen, wie schön es hier sein musste bei etwas wärmerem Wetter zu schwimmen. Clara warf ein paar Blümchen ins Wasser und wir suchten eine Möglichkeit um über den Fluss zu kommen, aber so wie es aussah, war da nichts. Also gingen wir ein wenig flussabwärts, es wurde aber eher schwieriger vorwärtszukommen, da der Farnbewuchs zunahm. Wir hofften, dass wir nochmals dort rauskommen wo wir herkamen. So ersichtlich war das nämlich nicht. Irgendwann gingen wir wieder bergaufwärts und fanden den Weg, den wir auch gekommen waren – was ein Glück, denn es war schon relativ spät.

Da wir so blöd parkten fuhren wir noch an eine Stelle, die wir auf der Herfahrt gesehen hatten: die Cadover Bridge über den River Plym, mit direkten Parkmöglichkeiten. Der Parkplatz war wieder vom National Trust, so dass wir weniger Bedenken hatten dort zu übernachten. Auch hier liefen überall Schafe rum, Clara interessierte sich aber hauptsächlich für die großen Pfützen und schippte mit ihrer Schaufel Wasser von der einen in die andere Pfütze. Benny spülte derweil und kochte. Nudeln mit baked Beans. Soll mal noch einer sagen, dass Männer kein Multitasking können. Mirjam unterhielt sich noch kurz mit einer Mutter mit Sohn. Dieser war 6 Tage jünger als Clara und sie wohnten ganz in der Nähe, kämen aber oft abends noch hier her weil es so schön ist. Der Vater fuhr mit dem älteren Sohn mit dem Fahrrad über den Parkplatz. Dann war das Essen fertig und wir speisten gemeinsam in der Abendsonne. Auch heute war das Wetter wieder besser als gedacht. In den letzten Tagen hatten wir echt Glück gehabt. Es war allerdings schon ganz schön kalt, also gingen wir schnellstmöglich in den Camper und Mirjam versuchte Clara ins Bett zu bringen. Das zog sich heute ewig hin, sie hatte einfach zu spät Mittagsschlaf gemacht. Witzig war, dass sie noch viel erzählte und irgendwann nach Mirjams Antwort auf ihr „Mama, Mama“: „Mama schläft“, fragte sie „Papa?“ und bekam die Antwort „Papa schläft auch“, woraufhin sie seine Schnarchgeräusche nachmachte. Zu goldig. Und die waren echt täuschend echt. Kurz darauf schlief sie dann auch

endlich.

Kurz nachdem Miri mit Clara im Bett war klopfte es an der Fahrertür des Vans. Zwei junge Mädels hatten einen Platten und suchten einen Deppen, der ihnen beim Radwechsel hilft. Hilfsbereit wie er ist, machte sich Benny an die Arbeit. Das Rad wechseln war kein Problem, allerdings war das Ersatzrad platt. So mussten die Damen doch jemanden anrufen, der ihnen eine Luftpumpe vorbei bringt. Na ja sie waren trotzdem froh, dass das Rad jetzt nicht mehr kaputt ist sondern nur noch platt. Irgendwann kam dann tatsächlich noch jemand vorbei, der den Reifen aufpumpte.

Als Mirjam wieder nach vorne kam, saßen die Eltern noch kurz im Johnny-Kopf und veröffentlichten ein paar Blogs für die Daheimgebliebenen bis es dann auch ins Bett ging.

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