12.08.17 – Dover

Wir erwachten wieder durch sanftes Weckerklingeln gegen acht Uhr. Clara war aber auch schon bald voll da, aber heute sollte es als schönen Abschluss ein besonderes Frühstück geben, also hieß es etwas länger als normal warten. Miri hatte nämlich extra Pfannkuchenzutaten dabei, das wollten wir nicht umsonst sein lassen. Also ran an die Teigschüssel und rühren. Nach kurzer Zeit waren einige kleine und größere Pfannkuchen gebacken und wir ließen es uns schmecken. Ein paar blieben tatsächlich noch übrig, so hatten wir auch noch etwas Proviant. Dann begann mal wieder die (heute etwas abgewandelte) Campingplatzroutine. Potti leeren, spülen, Müll entsorgen und nicht zu vergessen: Duschen. Yeah, endlich. Clara bekam diesmal etwas die Krise, vermutlich war anfangs das Wasser zu warm und auch wenn Benny dann extra zur Rezeption ging und das Wasser kälter machen ließ (es gab nur einen Knopf für an, mehr Steuerung war nicht möglich), war sie mit dem Duschen für heute nicht einverstanden, also machten wir schnell und Benny leistete anschließend noch entsprechende Trostarbeit. Als dann jeder frisch und alle Dinge erledigt waren, war es tatsächlich schon fast 13 Uhr (Checkout-Zeit). Hatten wir das doch mal wieder ausgereizt. Also los nach Dover. Clara schlief flott ein und wachte erst ein paar Meter vor dem von uns angesteuerten Supermarkt wieder auf, durch zwei ultralaute Motorräder, die neben uns an der Ampel durchstarteten… Ihr erstes Wort war dann „Mo-rad“ und „laut“. Aber sie hat sich nicht beschwert und hatte auch fast zwei Stunden geschlafen, von daher war es ok. Wir kauften also noch mal ein paar letzte Dinge ein, die wir für heute und morgen benötigteten; ganz wichtig war natürlich ein Vorrat an clotted cream. Denn: Ein Leben ohne Cream Tea ist möglich, aber sinnlos (oder so). Nachdem wir das überstanden hatten (so muss man das wirklich sagen, mit Clara einkaufen macht zur Zeit wenig Spaß, sie will nicht im Wagen oder auf dem Arm bleiben, stellt dann nur Unfug an und 10-20 Wutanfälle später ist man irgendwann schweißgebadet an der Kasse, wo man nach einem letzten Wutanfall endlich wieder hinausstürmen kann), fuhren wir noch mal die Viertelstunde nach Saint Margarets at Cliffe, denn hier würde sich jetzt der Kreis schließen. Das war die Bucht, an der wir schon am ersten Tag waren und übernachteten. Das Wetter war noch ganz nett, zwar wie immer windig, aber alle Pfützen waren getrocknet, von daher konnten wir ohne größere Unfälle zu befürchten hier essen. Wir kochten Reis mit Gemüse und Clara aß zwei riesen Portionen, so dass wir sie am Ende noch mit Brot abspeisen mussten, denn wir hatten schon alles gegessen und sie wollte immer „noch“. Das ist echt jeden Tag anders. Aber irgendwann war sie dann auch satt und wir gingen noch ein bisschen an der Promenade entlang. Anscheinend war gerade Schlüpftag bei den Ameisen und ein ganzer Haufen geflügelter Viecher nervte uns ein bisschen. Wir hatten noch ein uraltes Stück Brot dabei, das wir an die Möwen verfüttern wollten. Irgendwie war aber keine in Wurfweite. Vielleicht hatten die auch Reißaus genommen vor den Ameisen. Clara beendete das ganze jedenfalls irgendwann, indem sie einfach das Brot komplett runter an den Strand warf. Na ja, wird sich hoffentlich jemand drüber freuen. Dann war es auch schon kurz vor 18 Uhr und wir mussten schauen, dass wir so langsam zur Fähre kamen. Wir sollten nämlich um 18:15 Uhr am Hafen sein. Und wir wollten noch schnell ein paar Fotos vom Dover Castle machen. Darüber hatten wir im Vorfeld eine Doku gesehen und waren aber bisher nicht zum fotografieren gekommen, wir wussten aber wo eine gute Aussicht gegeben war (wir hatten die Strecke von St. Margarets nach Dover jetzt ja schon mehrmals hinter uns gebracht). Also noch schnell einen Schlenker gefahren und ein paar Fotos gemacht. Die Burg ist wirklich beeindruckend als größte Burg Englands und eine der wichtigsten Festungen, denn die Insel wurde oft aus dieser Richtung angegriffen. Wir hatten sie nicht besichtigt, da sie leider nicht dem National Trust gehört und ein horrendes Eintrittsgeld kostet. Vielleicht ein ander Mal, wenn Clara größer ist und daran auch mehr Spaß hat. Die Checks am Hafen gingen diesmal ohne Zwischenfälle vonstatten, nur die Dame von der Reederei sagte dann was von einer dreiviertel Stunde Verspätung. Och nee, da hatten wir jetzt echt keine Lust drauf, wir mussten ja noch 5h heim fahren. Irgendwie kamen wir dann aber doch super schnell auf das Schiff (das anders hieß als auf unserer Buchung angegeben, vielleicht hatten sie uns doch noch auf ein vorheriges gesteckt), jedenfalls fuhren wir schon vor der angegebenen Zeit ab (19:10 statt 19:15). Na, umso besser. Das Schiff war auch noch nicht mal halb voll und wir genossen es, dass es nicht so ein Gedränge war. Clara freundete sich noch mit einem etwa gleichaltrigen polnischen Jungen an und war auch sonst gut drauf. Wir aßen noch eine Cream Tea, die wir uns aus dem Supermarkt selbst zusammengestellt hatten. Dann gingen wir noch aufs Deck und der Unterschied zur Herfahrt war krass: Es war fast windstill und auch ziemlich warm. Wir sahen noch wie die Sonne unterging und kamen dann auch schon in Frankreich an. Die Abfahrt vom Schiff war wieder problemlos und nach einem kurzen Tankstopp ging es dann wieder Richtung Heimat! Ankunft: 4 Uhr morgens. Ein schöner Tripp mit allen Höhen und Tiefen geht hiermit zu Ende. Als Fazit kann man festhalten, dass der Bus taugt, es aber noch sinnvoll wäre die ausstehenden Arbeiten wie Schranktüren anbringen noch zu erledigen. Die Organisation innerhalb des Busses ist noch nicht ganz so prickelnd. Auch brauchen wir eine Essmöglichkeit wenn es draußen regnet. Ansonsten hat Johnny uns sehr gute Dienste erwiesen. Cornwall war die schönste Gegend, in der wir uns aufhielten was Küstenlandschaft anging, wohingegen Dartmoor unser Favorit für das ländliche Pendant ist. Devon war im Grunde auch sehr schön, die Süd-Ost-Küste von England muss man sich nicht unbedingt nochmal geben. Zumindest nicht, wenn man schöne Küstenlandschaft haben möchte. Mal sehen wo es uns mit ihm das nächste Mal hin verschlägt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert