18.09.2012 – Cape Tribulation

 

Am nächsten Morgen ging es schon um 7 Uhr los nach Cape Tribulation (Miri hatte wieder das Vergnügen mit Johnny 🙂 ), den nördlichsten Punkt den man an der Ostküste mit einem normalen Auto erreichen kann. Ab dort kommt man nur noch mit Allradfahrzeugen weiter. Außerdem ist der Ort bekannt für seine Strände „where the rainforest meets the sea“ (wo der Regenwald auf das Meer trifft). Den Namen hat das Kap von James Cook (wie vieles hier) und übersetzt bedeutet Tribulation Kummer. Man kann sich wirklich fragen warum man so einenm wunderschönen Ort solch einen Namen gibt, aber das mag daran gelegen haben, dass Captain Cook hier einige Probleme mit seinem Schiff hatte und wohl befürchtete, dass er nicht mehr weiterkommen würde. Seinen Frust erfahren wir also heute noch durch die Namen, denn ganz in der Nähe ist auch noch der Mount Sorrow, der Berg der Sorgen.
Nichts desto trotz machten wir uns also auf ans Kap des Kummers. Nachdem wir die letzte größere Stadt hinter uns gelassen hatten, kamen wir an einen kleinen Fluss, den Daintree River. Bei der Krokodil-Tour am Tag zuvor hatten wir erfahren, dass vor ein paar Jahren eine Krokodilzählung vorgenommen worden war, die für den Fluss auf dem wir unterwegs waren, 1,1 Krokodile pro km ergeben hatte und für den Daintree River 9,8 Krokodile pro km… Wir sahen aber keine, denn die Kabelfähre, die zwischen den zwei Ufern hin- und herfährt war direkt da und brachte uns auf die andere Seite. Ab hier wurde die Straße mal wieder abenteuerlich. In engen Kurven (die Serpentinen im Schwarzwald sind ein Witz gegen diese Kurven – ein Wunder, dass sich keiner von uns übergeben musste 🙂 ) fuhren wir durch Regenwälder, die angeblich die ältesten der Welt sind (Daintree Rainforest) und machten Halt an einem Aussichtspunkt:

 

Aussichtspunkt.

 

Weiter durch den Regenwald und an der Küste entlang. Irgendwann waren wir dann in Cape Tribulation angekommen, wo wir nach etwas Sucherei einen Strand fanden, der dafür geeignet war, dass wir dort – wie wir es uns ausgemahlt hatten – frühstücken konnten. Es gab australisches Frühstück, mit Bacon and Eggs, Tomaten und Salat zwischen zwei Toastscheiben. Sehr lecker und mit genialem Blick, aber um ehrlich zu sein: Es war ultra-heiß in der prallen Sonne!

 

Frühstück am Strand.

 

Leider kostete uns der Weg ans Kap ca. 2,5h, d.h. nach dem Frühstück war die Zeit schon recht weit fortgeschritten. Wir hatten nicht damit gerechnet, dass die Fahrt so lange dauert, da es „nur“ 80km waren. Es blieb also die Frage, was wir mit dem angebrochenen Tag machen sollten. Da wir durch den tropischen Regenwald bisher nur gefahren sind, entschlossen wir uns dann einen Rundweg zu wandern, der wieder hauptsächlich auf Holzwegen durch den Urwald führte. Dabei sahen wir einen riesigen Leguan (oder so, hier heißen sie Tree Dragons), der sich mal wieder schnell verdünnisieren wollte als er uns sah, aber dieses Mal haben wir ihn digitalisieren können. Allerdings nur für den Film – leider keine Fotos. Dafür war er dann doch zu flink. Außerdem sahen wir viele exotische Pflanzen:

 

Blätterdach.

 

Nach etwa 2km führte der Weg am Strand vorbei. Die Bilder sprechen für sich:

 

Strand auf der Wanderung.

 

Wir blieben hier aber nicht lange, denn wir waren noch auf der Suche nach etwas anderem, der sogenannten Blue Lagoon, die wir von Andre in Townsville empfohlen bekommen haben. Er hatte uns den Weg beschrieben, uns aber auch schon gesagt, dass uns wohl keiner helfen würde, den Ort zu finden, da es ein absoluter Geheimtipp sei (eigentlich liegt es daran, dass dies ein Ort der Aboriginies ist, der nicht für Touristen gedacht ist). Und so war es denn auch. Was wir allerdings herausfanden war, dass dieser Ort ein Privatbereich war. Da wir vorher bei der Suche schon ein Tor gesehen haben woran ein Schild angebracht war, mit der Aufschrift „Private Propertie“ (Privatbesitz) dachten wir uns, dass es das evtl. sein könnte. Unsere Neugier schaltete für einen Moment unseren Verstand aus, so dass wir quasi in diesen Bereich „eingebrochen“ sind. Nur um es kurz zu erwähnen, wir haben nicht randaliert 😉 . Wir fanden irgendwann eine Lagune, allerdings war es nicht die richtige, wie wir später erfuhren (Wir konnten die „Blue Lagoon“ auch nicht finden, da Andre sich in seiner Wegbeschreibung vertan hatte). Aber da es hier auch sehr schön war, war das nicht weiter schlimm. Miri sah direkt zu Beginn einen kleinen Rochen im Wasser schwimmen. Bis Benny endlich da war, war der Rochen allerdings schon über alle Berge (oder eher über alle Wasser?). Es gab auch noch seltsame Krabbeltierchen am Flussufer, die wir nicht kennen bzw. deren Namen wir nicht wissen. Allerdings sahen sie lustig aus, insbesondere ihre Fortbewegung. Sie konnten sich sowohl im Wasser als auch an Land fortbewegen. Sie waren quasi Amphibien.

Als wir näher zum Meer wollten, sah Miri unterwegs noch eine Krabbe im Sand, doch als die Krabbe Miri sah, flitzte sie davon und vergrub sich 5m weiter im Sand. Das flüchten sah so aus als ob sie für uns einen „Dance“ hinlegte. Es sah so witzig aus, dass wir gefühlt ein paar Minuten lachen mussten.
Am Meer angelangt, schnorchelten wir noch ein bisschen, aber Fische waren rar. Zum Glück galt das auch für die Krokodile, wegen denen hier eigentlich überall das Schwimmen verboten ist. Aber da soll man sich an so einem Strand mal daran halten…

 

Where the rainforest meets the sea.

 

Dann neigte sich der Tag auch schon wieder seinem Ende entgegen. Von nun an geht es quasi nur noch südwärts. Auf deutsch: Die Rückreise beginnt! 🙁 Wir packten zusammen und fragten an der Information nach einem Barbecue in der Nähe. In der Nähe sei keins, aber 10 km weiter südlicher wär vielleicht eines. Also schnell ins Auto (es wurde schon wieder dunkel) und gen Süden gefahren, da mussten wir eh wieder hin. Wir fanden allerdings keins und bevor wir im Finstern essen mussten, beschlossen wir die Pfanne zu nehmen und unser Zeugs auf dem Gaskocher zuzubereiten. In Ermangelung eines besseren Stellplatzes bogen wir irgendwann von der Hauptstraße ab und stellten uns einfach an den Straßenrand. Man wird erfinderisch. 😀 War jedenfalls gar nicht so schlecht und es kam während unserer Braterei und Esserei kein einziges Auto, erst als wir schon am Spülen waren fuhr eins vorbei. Das ist echt krass, und wir werden es in Deutschland so vermissen ;-).

 

Abendessen auf der Straße.

 

Nach einer weiteren Achterbahnfahrt, wieder in Port Douglas angekommen, packten wir noch unsere Tauchtasche, denn morgen früh müssen wir um kurz nach 8 Uhr am Boot sein. Wir sind schon ziemlich aufgeregt. Hoffentlich gibts ein paar große Fische zu sehen, oder vielleicht doch eher nicht? 😉

 

Viele Grüße aus Down Under,

 

Mirjam & Benny

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert